Dass SCARAB große Fans von NILE sind kann man bereits nach wenigen Sekunden Materials des neuen Albums „Martyrs Of The Storm“ heraus hören. Ironischerweise kommen SCARAB tatsächlich aus Ägypten und sollten somit noch besser die Traditionen und das Lebensgefühl ihrer eigenen Landesgeschichte in Songs verpacken können als die vier Amerikaner. Aber das klappt hinten und vorne nicht. Die Lieder sind meistens zu lang, vollgestopft mit technischen Spielereien und diesem gewissen orientalischen oder nordafrikanischen Touch, den die Mannen um Karl Sanders fast perfektioniert haben. Anstatt auf den Punkt zu kommen verlieren sich SCARAB in immer mehr Frickelei in einem Track und dieser Umstand macht das neue Album „Martyrs Of The Storm“ nur eins: anstrengend. Über 50 Minuten schleppt sich der Silberling von einer technischen Finesse zur nächsten, Frontmann Sammy Sayed blökt sehr eindimensional dazu rum und die leicht stumpfe und rustikale Produktion der Scheibe führen dazu, dass ich erleichtert bin als „Martyrs Of The Storm“ vorbei ist.
Bei der ganzen Kritik möchte ich aber auch herausstellen, dass die fünf ägyptischen Musiker ihre Instrumente absolut beherrschen! Bei SCARAB handelt es sich nicht um talentfreie Honks die ihren großen Vorbildern nacheifern. Ich werde aber das Gefühl nicht los dass man im Hause SCARAB krampfhaft versucht hat eine Band wie NILE zu übertrumpfen. Und das ist meiner Meinung nach nicht gelungen.
„Martyrs Of The Storm“ ist ein Album für absolute Progressive Death Metal Nerds geworden. Wer es eher schlicht mag ist hier völlig falsch.
SCARAB – MARTYRS OF THE STORM
Fazit
Wem NILE und MORBID ANGEL zu eintönig ist, kann hier zuschlagen.