Die Lauterer haben sich in den letzten drei Jahren zur wohl wichtigsten Band in der Pfalz hoch gespielt. So ist „Danse De Noir“ bereits die vierte Veröffentlichung in fünf Jahren und knüpft zum einen an den starken Vorgänger „Six Must Die“ an, führt diesen aber musikalisch weiter, womit man sich für die Zukunft breiter aufstellt.
„Danse De Noir“ ist ein Konzeptalbum mit einigen Zwischenspielen, die jeweils eine neue Atmosphäre einläuten. Jeder Song steht laut Drummer und Sänger Vinz Clortho für eine Erinnerung der weiblichen Hauptfigur Nihlai, eine Replikantin im Universum von Blade Runner. Diese Geschichten werden auf der Scheibe musikalisch umgesetzt, wobei am Ende sieben neue Songs stehen, die sich stilistisch durchaus unterscheiden und so für mehr Abwechslung als bisher sorgen. Der bekannte Doom Metal der Pfälzer findet Erweiterung in Richtung des frühen britischen Stahls, immer dominiert von der anklagenden, manchmal weinerlichen Stimme von Vinz Clortho in Kombination mit schweren Riffs, von teilweise höllisch tief klingenden Gitarren. Das Cover fällt zwar direkt auf, passt für mich aber nicht zur Band und zum Image. Geschmackssache.
Nach dem bärenstarken Titeltrack zum Einstieg und neben dem mittlerweile bekannten „The Verge Of Time“, das neue Fanschichten erschließen dürfte, findet sich das traditionelle „Between Despair And Ecstasy“ ganz oben in meiner Bewertungsliste. Meinen persönlichen Höhepunkt stellt aber das abschließende „Memento Mori“ dar. Hier liefern LORD VIGO ein vielschichtiges, schwarzes Meisterwerk ab, das einen ohne Vorwarnung mit in die Tiefe zieht. Es gibt also viel zu entdecken beim Tanz in schwarz, deshalb lasst euch die Chance nicht entgehen mit LORD VIGO in die Ferne des Universums zu reisen. Es lohnt sich.