Megatherium – God

Albumtitel

God

Label/Vertrieb

Argonauta/Soulfood

Veröffentlichung

10.04.2020

Laufzeit

48:19 Minuten

MEGATHERIUM, benannt nach dem größten lebenden, inzwischen leider ausgestorbenen Faultier, kommen aus Verona. Das Quartett hat sich primär dem Sludge verschrieben, interpretiert dessen Genregrenzen jedoch auf eine angenehm großzügige Art. Anstatt gegrunzter Kehlkopfselbstverstümmelung gibt’s bei MEGATHERIUM melodischen Gesang, und anstelle von wüsten Feedbackorgien setzen die Italiener auf diskret eingebaute Synthesizer, die ihre Musik stellenweise progressiv klingen lassen. „God“, das nach „Superbeast“ (2016) zweite Album der Band, vereint monolithische Klangwände mit angemessenem Gefühl und bietet dank gekonnt platzierter Zitate von z.B. TEA PARTY (bei „The One“) oder UFOMAMMUT („The Truth“) witzige Wiedererkennungsmomente.

Immerhin gibt’s mit „The Truth“, der Single „The Eye“ und dem Rausschmeißer „The Strength“ ein paar der Länge nach sludgetypische Songs, die sich rund um die Zehnminutenmarke tummeln. Auch über diese Spielzeit verstehen MEGATHERIUM es, Spannungsbögen aufzubauen und aufrecht zu halten- durch vorsichtige Tempiwechsel, durch leise Passagen, die sich mit epischer Wucht abwechseln, durch Anleihen von NEUROSIS-Postdoom und jederzeit sehr ausdrucksstarken Gesang. Der Vierer aus dem schönen Venetien hat eine abwechslungsreiche, mal dröhnende und mal filigrane Scheibe geschaffen, die sowohl klassischen Sludgeköppen wie mir als auch Freunden deutlich komplexerer Kompositionen einige Freude bereiten dürfte. Ganz weit vorn, was MEGATHERIUM da machen. Hoffentlich kommen die irgendwann in diesem Jahr mal zu uns zum Rocken.

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Fazit
Sludge und Komplexität, aber ausgewogen und gut hörbar- das geht. Auf "God" von MEGATHERIUM. Bäm!
13
von 15
Hervorragend
Doom Shall Rise!