Schwere Kost bietet die Band KHÔRA mit ihrem Debut „Timaeus“. Als Atmospheric Avantgarde Black Metal würde ich die Songs wohl am ehesten umschreiben. Stellt euch vor äußerst angepisste ARCTURUS treffen auf DIMMU BORGIR und ENSLAVED. Heraus kommt ein Klangerlebnis, welches den Hörer vor eine harte Probe stellt.
Dies hier ist definitiv keine Easy Listening Musik. Die Kompositionen sind derart vielschichtig und verschachtelt dass vollste Konzentration erforderlich ist. Diese Musik wirkt durch und durch böse, verärgert und teilweise entrückt. Jeder Song bietet ein Wechselbad der Gefühle, beispielhaft sei hier „De Vetus ad novum“ genannt.
Eine derart abwechslungsreiche und abgedrehte Scheibe ist mir lange nicht mehr in die Finger gekommen. Doch für meinen Geschmack ist das Album eindeutig zu verkopft, sperrig und streckenweise disharmonisch. Im Gegensatz zu z.B. ARCTURUS, welche einen mit einer gewissen Leichtigkeit durch die Songs tragen, muss man sich bei KHÔRA alles hart erarbeiten. Schade eigentlich, denn die Band hat genug Potential um wirklich großartige Musik zu erschaffen.
Daher kann ich dieser Scheibe leider „nur“ 10 Punkte geben, empfehle aber jedem zumindest mal in „Timaeus“ hinein zuhören. Solltet ihr Gefallen an avantgardistisch-progressiver harter Musik haben, so kommt ihr an dieser Platte nicht vorbei.
KHÔRA – TIMAEUS
Fazit
Keine Durchschnittsware von der Stange. Fans von progressiven Klängen a la ENSLAVED oder späten MAYHEM dürfte dieses Kunstwerk deutlich besser munden als mir.