Obwohl ich mich doch schon seit einiger Zeit in der Szene tummele, waren mir THE WIZAR’D bisher kein Begriff. Die Australier haben sich einer sehr kauzigen Interpretation des epischen Dooms verschrieben und erinnern, nicht nur wegen des nasalen Gesangs von Ol‘ Rusty, an Manilla Road. Auch die entspannte Herangehensweise und der volle Gitarrensound verweisen auf die Wichita-Legende. „Master Of The Night“ könnte auf jedem Album von Mark Shelton stehen und man würde ihm die Nummer ohne Zweifel zuschreiben. Mit „Long Live The King“ weicht man von dieser Linie ab und tendiert eher in Richtung frühem NWoBHM, mit hohem melodischen Ansatz.
Kaum zu glauben das „Subterranean Exile“ schon das fünfte Album der Band ist. Ob es allerdings nun zu mehr Aufmerksamkeit in der Szene reicht, wage ich zu hoffen, angesichts der zahlreichen Veröffentlichungen, die allein Ende April an den Start gehen, ist dies eher Zweckoptimismus. Verdient hätten es THE WIZAR’D durchaus, denn auf 35 Minuten gibt es sechs stimmige Reisen in die wunderbare Welt des Underground-Dooms und wem die Spielzeit zu kurz ist, der drückt einfach die Repeat-Taste, denn „Subterranean Exile“ funktioniert auch noch im zweiten oder siebten Durchlauf. Die Underground-Fetischisten müssen hier unbedingt ein Ohr riskieren. Alleine das unwiderstehliche „Evil In My Heart“, eine packende, dich fesselnde Nummer, stellt für mich einen Kaufgrund dar. Zum Abschluss gibt es quasi die Meisterprüfung der epischen Doom-Handwerkskammer. „Dark Forces“ beinhaltet in überzeugender Art und Weise alle gängigen Zutaten eines wunderbaren Songs des Genres und hinterlässt den Rezensenten sprachlos, aber zutiefst dankbar.
Ein bisschen Luft nach oben haben THE WIZAR’D noch, auch was die Spielzeit eines Albums angeht, aber diese Veröffentlichung ist wahrlich ein Traum für die Kauz-Fraktion.