Bandname und Wirkung. Bei DARK FOREST können wir uns darauf verlassen, aus dem dichten, bedrohlichen Unterholz herausgeführt zu werden. Zuvor umgibt uns die Band mit Wärme und Geborgenheit und nimmt einem jegliche Ängste, die in einem dunklen Wald entstehen können. Mit dem abschließenden Instrumental „Heart Of The Rose“ erreichen wir triumphal das Ende unserer Reise, die uns zuvor durch die Welt von Rudyard Kiplings Roman „Puck Of Pook’s Hill“ geführt hat, einer Erzählung von Kurzgeschichten aus der englischen Geschichte.
Die Briten sind nach vier Jahren mit ihrem mittlerweile fünften Album zurück und erfreuen die Fangemeinde zunächst mit einem mächtigen Cover, das den Titel „Oak, Ash & Thorn“ regelrecht atmet und verschiedene Epochen der britischen Geschichte widerspielgelt. Die epischen Einflüsse sind geblieben, wobei die traditionellen Metal-Anleihen bei DARK FOREST immer noch die bestimmende Rolle spielen. Aber es sind die großen historischen Geschichten, die erzählt werden müssen und für die Grundausrichtung der Band stehen. Auch die Maiden-Einflüsse sind nach wie vor präsent und vor allem bei der Gitarrenarbeit und der Melodieführung („Relics“) deutlich zu vernehmen.
Nach einem atmosphärischen Intro geht es mit „Wayfarer’s Eve“ zunächst entspannt los, bevor anschließend mit dem launigen „The Midnight Folk“ das erste Highlight der Scheibe ansteht. Ein packender Song, mit einem mitreißenden Refrain. Im Anschluss folgt eigentlich eine starke Nummer nach der anderen und es fällt mir schwer einzelne Anspieltipps hervorzuheben. Da ist das monumentale Titelstück, in das man sich einfach nur fallen lassen möchte, in der Hoffnung aufgefangen und mitgenommen zu werden. Was man sich unter dem Titel „Avalon Rising“ vorzustellen hat, dürfte jedem Geschichtsfan klar sein. Hier fühlt man sich auf einem Schlachtross sitzend, mit erhobenen Schwert auf eine imaginäre Festung zureitend, in der Hoffnung das Richtige zu tun.
DARK FOREST legen vier Jahre nach dem Vorgänger „Beyond The Veil“ verdammt stark nach und katapultieren sich in die metallische Eliteklasse Großbritanniens. „Oak, Ash & Thron“ ist ein Album das lange nachhallen wird und jetzt schon als ein Klassiker des jungen Jahres zu betrachten ist.