Bei der schwedischen Band Witchcraft muss der geneigte Hörer sowie die schreibende Zunft immer mit Überraschungen rechnen. Ich weiß gar nicht, ob man Witchcraft überhaupt als richtige Band bezeichnen kann, schließlich hält Songwriter und Sänger Magnus Pelander die Fäden alleine und ziemlich fest in der Hand.
Jetzt kommt mit „Black Metal“ ein Album unter dem Banner Witchcraft heraus, mit dem ich ehrlich gesagt eher als neuem Soloalbum von Pelander gerechnet hätte. Denn es handelt sich um ein rein akustisches Album, bei dem nur die Akustikgitarre sowie die Stimme Pelanders zu hören ist. Außerdem herrscht bei allen sieben Liedern eine Melancholie, Düsternis und einschläfernde Langsamkeit vor, die mir das Zuhören echt erschwert. Von Doom, Metal und Folk also keine Spur und bei der knappen Spielzeit von gerade mal etwas über einer halben Stunde sollte dann das Teil auch eher als EP durchgehen. Meiner Meinung nach mutet der eigentlich begnadete Songwriter Magnus Pelander seinen Fans mit dieser Scheibe einiges zu. Am besten also vorher mal antesten, vergleichbar mit den drei vorigen und superben Witchcraft-Scheiben ist „Black Metal“ nämlich auf keinen Fall. Die Texte sind dagegen hörenswert, aber ob das dann für höhere Weihen reicht, wage ich zu bezweifeln. Da ziehe ich mir persönlich lieber die letzten Werke von Leonard Cohen oder Johnny Cash rein!