Junge, Junge. Da machen Ulcerate extra den weiten Weg aus Neuseeland in meinen Player und dann bringen sie Musik mit, wie man sie eigentlich gerade in Zeiten wie diesen nicht braucht. Komplex, schwer, düster. Als wäre die Nachrichtenlage nicht schon bedrückend genug, hauen einem die Herren um die beiden verbliebenen Bandgründer Jamie Saint Merat (Schlagzeug) und Michael Hoggard (Gitarre) mit Album Nummer sechs einen wahren Monolithen um die Ohren.
Das latent unpassend erscheinende Timing ändert aber nichts an der Klasse von „Stare Into Death And Be Still“. Wer auf gleichermaßen brutalen wie technisch versierten Death Metal steht, der sollte jetzt aufmerksam werden. Schon der Opener „The Lifeless Advance“ macht klar, was mich in der kommenden Stunde erwartet. Komplexe und bedrohlich düster klingender, doomig walzender Death Metal, der sich einen Dreck um Gefangene schert. Auf die Spitze getrieben wird dieser Ansatz im epischen Klanggewitter „There Is No Horizon“, dass auf einer Platte auf hohem Niveau für mich noch herausragt. So bin ich nach der Stunde Champions League Radau zwar auch ausgelutscht wie eine frisch gepresste Zitrone, aber andererseits auch tief beeindruckt.