Steelpreacher – Devilution (Re-Release)

Albumtitel

Devilution

Label/Vertrieb

ACFM Records / Soulfood

Veröffentlichung

29.05.2020

Laufzeit

39:00 Minuten

Seid ihr bereit für eine Hochgeschwindigkeitsfahrt erster Güte? Dann solltet Ihr Euch dringend das erneut aufgelegte „Devilution“ Album von Steelpreacher besorgen. Ich habe ja mit einer guten Scheibe gerechnet, aber aus dem fünften Streich der Koblenzer ist eine krachende Achterbahnfahrt mit echt steilen Loopings geworden. Der Sound ist richtig gut geworden und kracht schön differenziert aus den Boxen, sodass es an der Produktion wirklich nichts auszusetzen gibt. Steelpreacher spielen einen feinen oldschool Heavy Metal mit starken Rock’n’Roll Einflüssen, der zwar einfach und eingängig gehalten ist, aber immer wieder durch schöne kleine Spielereien auf sich aufmerksam machen kann und niemals langweilt. Gestartet wird die Rollercoasterfahrt mit dem Titel „Devilution“ der schon fast ein wenig Speed Metal angehaucht ist und nimmt damit schon schnell Fahrt auf. Genau zur Hälfte des Liedes bekommt man dann einen der vielen tollen Gitarrensoli vom Gitarristen und Sänger „Preacher“ um die Ohren gehauen. Auch die Auflösung des Liedes mit dem klaren Hintergrundgesang bleibt sofort in den Gehörgängen haften und lässt schon hier vermuten, dass die LP wohl zur Zeit der Höhepunkt ihres Schaffens ist. Weiter geht es dann mit „We don’t get drunk (we just get awesome)“, das mehr am klassischen Rock’n’Roll orientiert ist und mit seinem gelungenen Riff die Fahrt weiter anfacht. Der Titel wird auch live ein Kracher werden, denn er schreit danach mit gegrölt zu werden, obwohl ich beim zweiten Mal hören zwischendurch gedacht habe, dass es vielleicht ein Ticken kürzer hätte sein können. „Rock’n’Roll Children“ gesellt sich als drittes Lied zur Platte und könnte aus den tiefen 80ern stammen.

Der Song hat mir im Gesamtbild der CD nicht ganz so gut gefallen, was aber in diesem Falle auch meinem Geschmack geschuldet ist. Bei „Too Old For Dying Young“ macht man es dann wieder wesentlich besser und eingängiger. Hier wir einem ein sehr cooles Riff geboten, was durch den treibenden Bass einfach nur groovt und sehr schön den oldschool Heavy Metal hochleben lässt, ohne dabei angestaubt zu klingen. Eine Überraschung halten Steelpreacher dann in der Mitte des Albums mit den mexikanisch angehauchten Stück „El pollo diablo“ bereit. Das Lied schreit nach Sonne und einem Desperadoz. Besonders der „Flamenco“-Zwischenteil mit Kastagnetten ist sehr erfrischend und lockert das gesamte Klangbild wunderbar auf. Mit „Rock ’n Roll on My Mind“ wird es dann wieder klassisch und das ist dann auch mein persönliches Highlight der Platte. Hier möchte ich mal ein Sonderlob an Drummer Hendrik Beerkiller aussprechen, es ist zwar „nur“ Rock’n’Roll, aber das muss man erst mal so zum grooven bringen, und der Biervernichter macht genau das. Was der Mann da so an Trommelwirbeln auf die Snare zaubert, macht richtig Spaß. Es ist nicht mal superaufwendig, aber gerade bei solchen Sachen braucht man eben auch das Gefühl zu wissen, wo und wie man die Breaks und Übergänge setzt, das ist in diesem Fall nämlich die eigentliche Schwierigkeit. Die Snare ist zusätzlich auch richtig gut abgemischt. Mit „The Wild Hunt“, dessen Chorus auch sicher mit gereckten Fäusten vom Publikum auf zukünftigen Konzerten gegrölt werden wird, wird es dann etwas Power Metal-lastiger.

Allmählich geht es dann mit den Stücken „The Wild Hunt“ und „Seasons Of The Witch“ zu Ende. „Seasons Of the Witch“ ist noch einmal sehr episch und hat mir vom Arrangement und Spannungsbogen her, gut gefallen und das Ganze in seiner Länge von sechs Minuten. Den Rausschmeißer macht dann „Atlantean Dawn (Ballad Version)“, welches von dem Vorgänger „Hellraiser“ stammt. Das Lied ist zwar echt gut gemacht, aber irgendwie gefällt mir die Balladen Version nicht so gut und erinnert mich ein wenig an Manowar, auf die ich bekannter weise gar nicht mehr klar komme. Auch hier ist das selbstverständlich reine Geschmackssache!

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Fazit
Ein immer noch sehr starkes Album!!!
13
von 15
Hervorragend
Autor
"Wenn man einmal dem Metal verfallen ist, ändert man seine Gesinnung nicht einfach von heute auf morgen." ( Parramore McCarty, Warrior)