Mit „Once Upon A Time“ hat es die niedersächsische Band Cryptex in der zwölfjährigen Geschichte geschafft, gerade mal ihr drittes Album zu veröffentlichen. Dafür kann man bei dieser Scheibe getrost behaupten: Klasse statt Masse. Mit den zwölf Songs, die sich zwischen zwei und fünf Minuten bewegen, präsentieren uns die vier Musiker facettenreiche und Genre-übergreifende Musik, die sie bereits als Vorgruppe für u.a. Pain Of Salvation, Threshold und Alice Cooper, auf Tourneen in 23 europäischen Ländern ihren Fans vorstellen durften. Die vorliegende Scheibe glänzt durch eine ausgewogene Mischung aus eingängigen Melodien, brachialen Klängen und anspruchsvollen Song-Strukturen. All das garniert mit Folk in „Because The Reason Is You“ und „The Promise Keeper“, dezenten Jazz-Anleihen in „Body Language“, Swing-betont in „I See It In Your Eyes“, experimentellem Art Rock in “Leaving”, bis zu avantgardistischen Ausflügen in “A Mo(u)rning”. Trotz all der Musikarten stellt dieser Silberling eine homogene Einheit.
Die Instrumentalarbeit ist ausgewogen, Song-dienlich bis virtuos, aber die Gesangsleistung verdient besonderer Erwähnung, sowohl die Solistenkünste als auch in mehrstimmigen Chören, die durchaus mit Savatages „One Child“ von „Dead Winter Dead“ verglichen werden können. Auch wenn die gesamte Scheibe richtig gut ist, möchte ich dennoch drei Songs herauskristallisieren, die sich durch Ideenreichtum und anspruchsvolle Arrangements besonders hervortun: „Bloodmoon“, „Haunted“ und „Reptiles“.