Die aus dem niederländischen Maastricht und seit 2011 existierende Band Lesoir serviert uns mit „Mosaic“ ihre bereits fünfte CD. Die neun Titel kann ich als brav, gelegentlich explodierend, aber nie so richtig überraschend und überzeugend bezeichnen. Als hätte man alles schon tausendfach gehört. Die einzelnen Musiker können sicherlich überzeugen, vor allem Schlagzeug und Bass, die eine perfekt funktionierende Rhythmusmaschine bilden und vielen der Songs diese attraktive Prise aus anderen Genres verleihen. Z.B. die Funk-angehauchten Rhythmen in „Is This It“ und „Dystopia“. Die Rhythmusgitarre setzt mit gefühlvollen, bis groovigen und brachialen Klängen einige Akzente – dafür kann die Sologitarre, mit meist spartanischen Slide-Soli eher als band-dienlich bezeichnet werden. Die Orchestration wird stets punktgenau eingesetzt und die Stimme überzeugt auf ganzer Linie. Etwas abstruser wirken da schon die Chöre, die aus gefühlten siebzig Stimmen bestehen und auf der Bühne garantiert schlecht reproduzierbar sind. Als Anspieltipps biete ich „Dystopia“ und „Two Faces“ an, zwei anspruchsvoll strukturierte Titel, von zart bis bombastisch, melancholisch bis krachend brachial.
Im Vergleich mit ihrem Vorgänger „Latitude“ ist diese Scheibe, meiner Meinung nach, nicht ganz so spritzig, bei Weitem melancholisch-monotoner und mit weniger Biss.