Bei der Bodenseegemeinde Konstanz kommen mir eher idyllische Bilder in den Sinn, denn eine Mischung aus Djent-Gitarren, Blastbeats sowie rauem Gebrüll, kombiniert mit einer Vorliebe für die Farbe Gelb… Willkommen bei Unredd. Ergänzt wird diese wilde Mischung beim Fünfer aus dem Südwesten noch durch einer ordentlichen Kelle Hardcore Attitüde.
Schadet ja nichts. Denn die Songs können auch für sich genommen überzeugen, selbst wenn man mit der Farbe Gelb jetzt nicht so viel anfangen kann. Auch wenn Unredd auf „Second Self“ dann am besten sind, wenn sie richtig Gas geben, muss man festhalten, dass ihr Sound es durchaus auch verträgt, wenn es mal einen Zacken langsamer zu Werke geht. Hier ist dann lediglich das Bessere des Guten Feind. „Cowards“ zum Beispiel ist so ein Brecher, der euch nach guten drei Minuten Spielzeit fix und fertig in die Seile ballert. In fast die gleiche Kerbe schlägt der das Album eröffnende Titeltrack. Ausfälle? Fehlanzeige. Fassen wir zusammen: Gutes Songwriting, hochgeschwindigkeitsfeste Performance, garniert mit genug Abwechslung, um auf Albumlänge nicht zu langweilen – Unredd zäumen das Pferd nicht von hinten auf, sondern legen mit ihrer zweiten Platte „Second Self“ das stabile Fundament für kommende Großtaten.