Tja, da haben wir nun den Salat. Eine Death Metal Band (oder doch nur ein Projekt?), bestehend aus höchst prominenten Mitgliedern, die ihre zweite Scheibe veröffentlichen. Victor Smolski und Jacek Hiro an den Gitarren, Jean Baudin am Bass, Alex Voodoo rührt die Kessel und an den Mikrofonen wechseln sich George „Corpsegrinder“ Fisher und Seth Van De Loo ab. Klingt auf dem Papier ganz gut und sorgt für Eindruck, aber die Wahrheit kommt nunmal aus den Boxen. Und genau hier beginnt das Problem von VOODOO GODS. Denn der gezockte Death Metal ist qualitativ über jeden Zweifel erhaben, und alles andere wäre bei den erfahrenen Musikern ja quasi eine Bankrotterklärung. Aber mein Problem beginnt damit, dass mir die Songs nicht wirklich gut gefallen. VOODOO GODS sind dann immer richtig cool, wenn ein Song schnurstracks geradeaus geht, es keine abrupten Tempo Variationen oder Soli Einschübe gibt. Oder progressive Elemente. Denn so habe ich einfach zu oft das Gefühl, dass das relativ einfache Songgerüst nur den Zweck erfüllt, dass sich einer der (zweifelsfrei sehr begabten!) Musiker seine Solo Spielereien ausleben kann. Oder man anderen Menschen zeigen kann, wie viel progressive Elemente man in einen simplen 08/15 Death Metal Song einbauen kann. Das nervt einfach, und hinterlässt bei mir als Death Metal Fan sehr zwiespältige Gefühle. „The Divinity Of Blood“ kann eben auch immer mal wieder Spaß machen. Der abwechselnde Gesang der beiden Schreihälse ist wirklich klasse, und, wie bereits oben angesprochen, streckenweise gehen die Songs ab wie Schmidts Katze. Da passen dann nicht nur die guten Gitarren Riffs, sondern auch der Rest groovt im Midtempo (oder auch mal schneller) vor sich hin und macht richtig Laune. Aber dann kommt wieder ein unvermitteltes Break, progressives Gefrickel, ellenlange GItarrensoli…….
Die Produktion von „The Divinity Of Blood“ ist erste Sahne, da gibt es auch rein gar nichts zu diskutieren. Allen Instrumenten wurde genügend Raum gegeben, und es verstecken sich viele kleine Details in den Songs von VOODOO GODS. Somit wäre wohl auch das geklärt, denn in erster Linie dürfen sich Musiker selbst über so eine Scheibe freuen, die wissen wieviel Arbeit und technische Finesse in den entsprechenden Arrangements steckt.
Ob der durchschnittliche Death Metal Fan (so wie ich) mit dieser Scheibe warm wird, wage ich zu bezweifeln.
VOODOO GODS – THE DIVINITY OF BLOOD
Fazit
Death Metal als Spielwiese von einer Supergroup, der zu oft zu sperrig daher kommt.