Nur drei Songs mit einer Gesamtspielzeit von etwas über einer halben Stunde! Das hört sich nicht gerade berauschend an. Aber mit diesen drei Titeln manifestieren Master Massive all das, was für einen Prog-Fan musikalischen Genuss par excellence bedeutet. Schon der erste Titel „Black Feathers On Their Graves“ bietet in den achtzehn Minuten eine Wahnsinnsanzahl an Breaks sowie Tempo- und Stimmungswechseln. Neben der filigranen Gitarrenarbeit glänzt die Rhythmussektion als punktgenaue Basis, mal powervoll, mal verspielt, streckenweise beinahe jazzig. Der Hammond-Orgel-Sound versetzt den Hörer in die Welt der 70er Jahre Prog-Musik und der Sänger erfüllt mit seinem kraftvollen Organ alle kompositorischen Herausforderungen. Seine Stimme, die an Roger Chapman erinnert, verleiht dem Song dieses spezifische Retro-Flair. In den doomig-düsteren Parts klingt er wie Troubles Eric Wagner. Langer Rede kurzer Sinn – es ist ein Hammer-Epos, das vor ausgeklüngelten Arrangements, minutiöser Instrumentalarbeit, Aggressivität, Energie, Power und Emotionen nur so strotzt. „Pictures In The Sand“ verwöhnt in den elf Minuten mit anspruchsvollen Elementen des Prog Metal, Retro und Doom, bis zu bluesigeren Tönen heranreichend, mit einem Bouquet akustischer Genüsse. „Castles In The Air“ fängt Iron Maiden-ähnlich an, gewinnt dann an Power und Prog-Einflüssen. Einfach nur sagenhaft! Jungs, wie schafft ihr es nur in diesen kurzen vier Minuten so viele Stimmungen und song-dienliche Breaks zu verarbeiten?
Ich habe noch nie etwas von Master Massive gehört, hoffe aber, dass sie noch mehr nachlegen. I´m watching you!!!