„Bi-Bi-Bielefeld, da hab ich ein Bier bestellt…“, welche Stadt in Ostwestfalen, die es laut seriösen Verschwörungstheorien gar nicht gibt, kann schon von sich behaupten, Gegenstand eines Gassenhauers im größten Filmepos gewesen zu sein, das nie einen Oskar gewonnen hat? Außer Paderborn vielleicht. Aber das gibt es ja wirklich, weil es ja sonst kein Paderborner gäbe. Genau wie es Buxtehude gibt und Lion Head.
Die vier Mannen stammen dann tatsächlich aus Bielefeld, oder geben das zumindest mit großem Erfolg vor. Genauso mysteriös wie die Herkunft ist die stilistische Verortung von Lion Head und ihrer selbstbetitelten EP. Punk? Metal? Laut eigener Info fühlt man sich bei beidem wohl, offenkundig so lange es rockt. „Out Of Many, One“ erinnert mich an Green Day, während der Refrain von „Denial“ reichlich nach Örebrö klingt. Der Einstieg in „Schizophrenia“ wiederum lässt Metsal-Wurzeln durchschimmern, das abschließende „Psychologic“ sogar mehr als das. Genau das ist der einzige Vorwurf, den man der EP machen kann: Lion Head gehen so unfestgelegt zu Werke, dass es schwer werden dürfte jemanden zu finden, der alle fünf Songs gleichermaßen mag.