Metal, gerade der härteren Spielart, aus Italien ist ja eher ein Nischenprodukt. Da freut es einen dann schon umso mehr, wenn ein musikalisches Lebenszeichen aus dem Stiefelland kommt, dass rüde thrashend aus den Boxen donnert. In diesem Fall von Minatox69, die auf „Collapse“ deutlich klarmachen, dass die Hartwurst Musik der 90er und 00er Jahre auch in Italien Spuren hinterlassen hat.
Grundsätzlich knüppelt das Quintett aus Venetien zwar mit einem oldschooligen Ansatz durch die Botanik, lässt es sich aber gerade beim Riffing und auch beim Gesang nicht nehmen, Einflüsse neuerer Art wie Machine Head, Slipknot oder bisweilen Sepultura zu „Roots“ Zeiten gelten zu lassen. Weitere Zutaten: Funk, Groove und Death Metal. Passt an sich. Allerdings haben Minatox69 ein Problem beim Songwriting. Beim Versuch alle Teile des Gemischs gleichmäßig zur Geltung kommen zu lassen, haben sie leider ein bisschen das stimmige Gesamtbild aus dem Auge verloren. Aus „Nothing New Under The Sun“ hätte man locker auch drei Lieder machen können, der eine Song wirkt aber leider überfrachtet. Dabei zeigen die Italiener beispielsweise im Titeltrack, dass es ihnen auch gelingen kann, alle Pferdchen in eine Richtung galoppieren zu lassen. Das klappt leider nur zu selten.