MOONLIGHT HAZE spielen leider die Spielart von symphonischem Metal, die mir persönlich schon viele Jahre nicht mehr abgeht, deshalb möchte ich aber nicht vorweg den Stab über die Italiener brechen. Doch hat sich für mich das Genre, das einerseits ein paar harte Riffs und Double Bass Drums an den Start bringt, dann aber auf zuckersüße Melodien und elfenhaften Gesang setzt, einfach tot gedudelt und erzeugt bei mir mittlerweile Sodbrennen. Objektiv betrachtet gibt es handwerklich überhaupt nichts auszusetzten und alle die sich über den Einstieg oben aufregen, werden sich wahrscheinlich an „Lunaris“ erfreuen können und dem Gesang von Chiara ergeben lauschen. Ich bestreite auch nicht, dass sie wunderschön singen kann, doch am Ende wirkt das Ganze zu aufgesetzt und zu konstruiert. Als Vertreter der harten Richtung hätte man beim Eurovision Song Contest bestimmt ein Plätzchen frei für die Band, besonders wenn sie ihren Song „Enigma“ in der Landessprache bringen. Die Ballade „Under Your Spell“ bietet Pathos und Schmelz, verzichtet aber auf Kante und Eigenständigkeit. „Nameless City“ ist opulent ausgeschmückt, kratzt die sieben Minuten und wäre als Musik für Highlander-Filme ein grandioser Kandidat, doch was das am Ende mit Heavy Metal zu tun hat erschließt sich mir nicht.
Was soll ich noch weiter ausholen, wo doch jeder weiß, was ich meine. MOONLIGHT HAZE verstehen ihr Handwerk und Liebhaber dieser Musik werden die Band in ihren Reviews abfeiern. Bei uns ist diese Scheibe leider beim falschen Mann gelandet, deshalb spreche ich eine Empfehlung für den Nightwish-Dunstkreis aus und rate allen anderen einen weiten Bogen um „Lunaris“ zu machen.