Ist das noch Metal? Wohl eher nein. Ist das noch Rock? Ja, wenn auch sehr psychedelisch, progressiv, verdammt Keyboard-lastig und mitunter auch sehr verkopft. Den Sound von HAIL SPIRIT NOIR zu beschreiben ist nicht so ganz einfach, ich versuche es trotzdem einmal: GHOST holen sich noch einen zweiten Keyboarder dazu, man hört PINK FLOYD & GOBLIN Soundtracks in Dauerschleife und schaut sich dabei „2001 – A Space Odyssey“ in einer Endlos Wiederholung an. Dazu ballert man sich eine amtliche Ladung LSD in die Birne und geht dann ins Studio. Heraus kommt dann wahrscheinlich ein Album wie „Eden In Reverse“. Alles klingt sehr abgehoben und sphärisch, und mit Erstaunen nehme ich zur Kenntnis dass die Band früher auch mal „mehr“ Black Metal Anteile in ihrer Musik hatten. Ja leck mich am Arsch, warum ist davon denn nicht noch etwas übrig geblieben? Diese minimalen Eruptionen, die man als „Metal“ bezeichnen könnte, lassen sich an einer Hand abzählen.
Das klingt jetzt vielleicht alles viel schlechter als es ist, und zur Verteidigung von HAIL SPIRIT NOIR möchte ich hinzufügen dass die einzelnen Songs Hand und Fuß haben, und das die ganze Chose nie ein musikalisches Chaos abdriftet. Die sechs Griechen verstehen hier Handwerk, nur eben auf einer höchst eigenwilligen Art und Weise. Ich muss auch nicht darauf hinweisen das „Eden In Reverse“ äußerst klinisch und steril abgemischt wurde, oder? Alles andere wäre bei der gespielten Musik auch völliger Schwachsinn.
Wem GHOST nicht anstrengend genug ist, ein Faible für Keyboard Sound der 80er Jahre hat und sich gut 45 Minuten auf einen Trip einlassen kann, der wird hier bestens bedient. Allen anderen rate ich dringend dazu erstmal nur ein Ohr zu riskieren.
HAIL SPIRIT NOIR – EDEN IN REVERSE
Fazit
Rockige & poppige, psychedelische & progressive und sehr spacige Mischung. Definitiv nicht für Jedermann!