Der epische Doom befindet sich im Moment in einer nahezu unheimlich kreativen Phase. Ihren Teil dazu tragen PALE DIVINE bei, die bei mir bisher völlig unter dem Radar flogen. Die Band aus dem amerikanischen Staat Pennsylvania besteht seit 1995 und im Jahr 2001 erschien ihr Debüt „Thunder Perfect Mind“. Von da an gab es in schöner Regelmäßigkeit Veröffentlichungen und „Consequence Of Time“ stellt nun mehr das sechste Album dar und ich werde mich schleunigst um die bisherigen Veröffentlichungen kümmern. Sollten sie nur annähernd die Qualität dieser Scheibe besitzen, werden das viele schöne musikalische Stunden.
Was mir durchweg beim äußerst ansprechenden Soundgewand gefällt, ist der Klang der Gitarren. Dieses wohlige und wärmende spricht mich total an und insgesamt leisten die beiden 6-Saiter wahrlich Großes. Die Abstimmung aller Instrumente ergänzt sich wunderbar und man hat den Eindruck, das Album wäre live eingespielt worden. Der kurze, intensive Rocker „Shadow’s Own“ mag hierfür eine Referenz sein. Bei „Broken Martyr“ geben sich PALE DIVINE geradezu zerbrechlich, was Sänger Greg Diener hervorragend am Mikro umsetzt und wieder sind es am Ende die Gitarren, die den Song auf ein noch höheres Level hieven. Unter den acht Nummern ist kein Ausfall zu verzeichnen und jedes Lied ist sich insgesamt so eigen, dass selbst innerhalb dieses eng gesteckten Genres Abwechslung Trumpf ist. Der Opener „Tyrants & Pawns“ hat sofort eine fesselnde Wirkung und zieht den Hörer in den Bann der Band. Großartiger Glanzpunkt ist aus meiner Sicht der Titelsong, der über seine zehn Minuten eine Demonstration des melodischen, epischen Dooms ist und die ganze musikalische Klasse von PALE DIVINE zeigt.