Jeder hat ja so musikalisch seine Erweckungserlebnisse. So ein Moment kam für mich, als ich irgendwann in den späteren 90ern das erste mal Ulvers „Bergstatt“ im Schulbus hörte. Erkenntnis: extremer und auch schwarzer Metal kann mehr, als nur krampfhaft böse sein. Schön, dass auch über zwanzig Jahre später noch Bands in die gleiche Kerbe hauen, so zum Beispiel Fellwarden.
Das Duo aus England mischt dabei Extrem Metal mit Pink Floyd artiger Epik und auch Schönheit. Ihr merkt schon, dass mich die Mischung durchaus gepackt hat. Schon der Opener „Pathmaker“ lässt den Ruf der Replay Taste lockend erklingen, aber Finger weg – man würde den Rest einer überzeugenden Platte verpassen. „Scarfell´s Blight“ stellt mit einer scharfen Post-Metal Kante den Härtehöhepunkt des Albums dar, während nach einem kurzen Zwischenspiel ein Trio bestehend aus drei über zehn Minuten langen Songs folgt, dass für sich genommen schon den Kauf von „Wreathed in Mourncloud“ rechtfertigen würde. Gekrönt wird der Dreier durch „Upon Stone“, wo sich Fellwarden ihrer oben beschriebenen Passion hingeben, ohne dabei auch nur ansatzweise zu weichspülerartig zu werden. Für die CD Käufer als Bonus gibt es noch das traumhafte Instrumental „Pathfinder“ als Bonus oben drauf.