Das INTER ARMA eine Cover Scheibe mit dem Namen „Garbers Days Revisited“ auf den Markt werfen in diesen Tagen empfinde ich ein wenig als zwiespältig. Zwar wird im Pressetext darauf hingewiesen dass die Scheibe eigentlich schon im Jahr 2019 zwischen zwei Tourneen „fertig“ war, warum diese dann aber trotzdem jetzt erst veröffentlich wird bleibt im Dunkeln. Auch der Titel weckt Assoziationen zu einer Cover Scheibe von einer Metal Legende aus der Bay Area Szene….., aber auch hier wird darauf hingewiesen dass es eben der Name des alten Proberaums war. Zufälle gibt es, unglaublich!
Okay, kommen wir zur Musik, denn die Auswahl der Stücke ist tatsächlich sehr abwechslungsreich und steckt voller Überraschungen. Mit dem Opener „Scarecrow“ von MINISTRY holt man jetzt keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervor, denn bei der Umsetzung hat man sich doch sehr dicht ans Original gehalten. Aber schon bei Song Nummer 2 wird es abenteuerlich. „Southern Man“ von NEIL YOUNG in einer Sludge/Doom Version á la INTER ARMA mit abschließendem Knüppel Part. Mal ganz was anderes. Beim folgenden „Hard Times“ von den CRO-MAGS ist man wieder deutlich näher am Original, ebenso beim folgenden „March Of The Pigs“ von NINE INCH NAILS. Und trotzdem veredelt das Quintett aus Virginia beide Stücke mit ihren Trademarks. „The Girl Who Lives On Heaven Hill“ (HÜSKER DÜ) verkommt zu einer Grindcore Granate und macht wenig Spaß, während die Interpretation von „In League With Satan“ von VENOM tatsächlich sehr gelungen ist. Zum Abschluss gibt es dann noch zwei echte Highlights. Den Anfang macht „Running Down A Dream“ von TOM PETTY & THE HEARTBREAKERS, dass wirklich gelungen ist, bis auf das meiner Meinung nach zu lange Gitarrensolo am Ende. Aber der Mann am Mikro, Mike Paparo, singt hier tatsächlich und brüllt den Text nicht nur ins Aufnahmegerät wie er es sonst fast immer macht. Ebenso wie beim Rausschmeißer „Purple Rain“ von PRINCE! Nicht nur dass ich es extrem mutig finde so eine Nummer zu covern, INTER ARMA schaffen den Spagat dem Song ihren Anstrich zu geben, und trotzdem den Song so zu erhalten, dass man ihn sofort wieder erkennt.
Wie es sich für ein INTER ARMA Album gehört ist die Produktion recht räudig und erdig, und auch auf dem Gesang wurde relativ viel Hall belassen. Wer noch nicht mit der Band bekannt ist könnte das zu Beginn als etwas störend empfinden. Ansonsten ist „Garbers Days Revisited“ ein recht gelungenes Cover Album mit mehr Stärken als Schwächen geworden.
INTER ARMA – GARBERS DAYS REVISITED
Fazit
Interessante Cover Scheibe mit überraschender Song Auswahl!