Die ursprünglich 1987 in Hamburg gegründeten MADHOUSE legen aktuell ihr zweites Langeisen vor, nachdem es in den 80ern lediglich zu zwei Demos gereicht hat und die Musiker ab 1991 verschiedene Wege gingen. 2018 wurde nach der Reunion, die zwei Jahre zuvor stattfand, das Debüt „Metal Or Die“ veröffentlicht.
Das uns hier vorliegende „Braindead“ explodiert teilweise mit Thrash-Granaten wie „Break The Ice“, an anderer Stelle zeigt sich aber die Vielseitigkeit der Band, die sich am Ende nicht nur auf Hochgeschwindigkeits-Metal festlegen lässt, sondern auch wuchtigen Teutonen-Stahl im Angebot hat, wie beim kernigen Stampfer „Last Man Standing“ und bei „Knights Of Avalon“ sogar epische Trades in ihr Songwriting einfließen lässt. Es ist für mich nach wie vor ein Rätsel, wie viele gute Bands sich nach zwanzig, dreißig Jahren motivieren, losgelöst von vielseitigem Druck, und es noch einmal wissen wollen. Bei MADHOUSE bin ich mir völlig sicher, dass sie eine Bereicherung für jedes Festival wären und eine Clubshow in der Gegend wäre eine Pflichtveranstaltung für mich. Alleine das geile „Poisoned Blood“ würde mich das Ticket lösen lassen und beim Abräumer „Who Made You God“ gebe es auch in den letzten Reihen kein Halten mehr. Der Rest der Nummern ist solider, guter Metal, Ausfälle gibt es keine, sodass ein Kauf der Scheibe durchaus Freude bereiten kann.