In den tiefsten Wäldern Thüringens muss ja aktuell dichtes Gedrängel herrschen. Immerhin hauen nun auch Gernotshagen ein neues Album heraus – nachdem im Frühjahr schon die Landsmänner von XIV Dark Centuries die Ohren der Paganisten erfreuten. Immerhin besser, als sich von einem Clown in Cowboystiefeln kurzzeitig in die Irre regieren zu lassen.
Neun Jahre sind seit „Weltenbrand“, dem Vorgänger von „Ode Naturae“ ins Land gestrichen, fast also die Hälfte der 20jährigen Bandkarriere. Offenkundig hat das dreckige halbe Dutzend Musiker aber nicht die Instrumente aus der Hand gelegt. Dafür klingt die Platte zu tight. Auch kompositorisch kann sie sich sehen lassen, was nicht zuletzt an der Nähe zum Black Metal liegt, die Gernotshagen intensiver ausleben als andere Bands des Genres. Einen Brocken wie „Transtendenz“, immerhin über 17 Minuten lang, schüttelt man auch nicht mal eben so aus dem Ärmel. Handwerklich also eine runde Sache. Vor allen Dingen, weil sich der Gesang auch ausgesprochen abwechslungsreich präsentiert. Grunzen, Keifen, Klargesang – alles vertreten. Auch die zurückhaltend eingesetzten Keyboards tragen ihren Teil dazu bei, dass weder Monotonie Einzug hält, noch Klischees Überhand nehmen. „Eibengang“ belegt die Stärken des Albums in meinen Ohren dabei am besten.