Anthrax waren für mich bisher ehrlich gesagt die Band der großen vier des Ami-Thrash zu denen ich am wenigsten Bezug hatte. Ich muss sagen: Asche auf mein Haupt. Nachdem ich mir „Persistence Of Time – 30th Anniversary Edition“ reingepfiffen habe, muss ich festhalten, dass ich eindeutig falsch lag, kann die Platte doch auch mit einigen Jahrzehnten Abstand betrachtet locker mit den besten Scheiben der anderen drei mithalten.
„Time“, „Keep It In The Family“ und „Gridlock“ sind für mich die Hits einer Scheibe, die ohnehin keine Schwächen aufweist. Hinzu kommt mit „Got The Time“ ein eh schon gut eingeölter Partykracher. Das dürfte auch sein Scherflein dazu beigetragen haben, dass die Platte sich, wie die für damalige Verhältnisse recht hohen Chartpositionen belegen, mehr als ordentlich verkaufte. Und es liegt nicht nur am Remastering, dass sie bis heute außergewöhnlich frisch klingt. Umso erstaunlicher, weil es tatsächlich eine der letzten Thrash Platten aus der „guten alten Zeit“ des Genres war. Kurze Zeit später sorgte ja nicht nur die Grunge Welle dafür, dass sich einiges änderte. Während Metallicas schwarzes Album kommerzielle Türen aufstieß, zeigten Pantera, dass es auch noch eine ganze Ecke härter ging. So kann man „Persistence Of Time“ durchaus als eine Art Schlussstein in der Geschichte des Ami-Thrash sehen, der die erste (und beste Phase) der Big Four würdig (mit-)abgeschlossen hat. Gefeiert wird das mit reichlich Bonus Material aus Charlie Benantes Archiv, dass zumindest interessant und bisweilen sogar lustig ist sowie einer DVD mit Backstage Impressionen von der 91er Tour mit Iron Maiden.
