Eingeweihte kennen die hohe Kunst des Arthaus-Filmtitel-Erfindens. Ich hätte da einen: Desert Rock spielen in Island. Was erst mal abgefahren klingt, wird dank der Herren Samúel Ásgeirsson, Dagur Atlason und Þorsteinn Árnason Realität. Unter der Fahne von Volcanova haben sich nämlich offenkundig alle drei Isländer zusammengefunden, die Bock haben, Desert Rock zu spielen.
Und sie machen ihre Sache auf „Radical Waves“ wirklich gut. Knarzig bratende Gitarrenriffs, locker aus den Gelenken gezockte Drums und solide Basslinien bilden die Basis für ein gelungenes Debüt. Den mächtigen Kyuss wird zur Genüge gehuldigt. Bei Songs wie „Super Duper Van“ schimmert sogar durch, dass die drei auch mit den Queens Of The Stoneage ganz einverstanden sind. In „Stoneman Snowman“ verneigt man sich hingegen ganz tief vor den Gründervätern von Black Sabbath. Hier zeigt sich auch, ähnlich wie in „M.O.O.D.“, dass Volcanova umso besser werden, je mehr sie in doomige Gefilde abdriften. Da Ausnahmen die Regel bestätigen, wird „Radicl Waves“ mit „Lights“, dem vielleicht sogar rockigsten Song des Albums, grandios abgeschlossen. Genießt Volcanova solange die Sonne noch vom Himmel brennt!