Ich bin kein großer Freund von Tribute Bands! Der Grund dafür ist einfach, es ist selten innovativ gespielt und zu dem oft auch noch einfach schlecht umgesetzt. Jeder von uns kennt mindestens eine schlechte Kirmes Tribute Band, die man sich selbst unter großem Alkohol Einfluss nicht ansehen kann. Zu deren Ehrenrettung muss ich allerdings dazu sagen, dass auf diese, Sektor auch schon Bands mit größeren Namen im großen Stil versagt haben. Bei dem vorliegenden Werk ist das etwas anders. Das mag vor allem daran liegen, wer sich hinter der Tribute Band ZAKK SABBATH verbirgt. Wer sich ein wenig mit Musik auskennt kommt natürlich sofort darauf, dass hinter diesem Projekt Zakk Wyld steht (BLACK LABEL SOCIETY) und selbstverständlich auch welche Band man seine Ehrerbietung zukommen lässt:
BLACK SABBATH.
Fast pünktlich zum Erscheinen des ersten unbetitelten Albums von BLACK SABBATH vor 50 Jahren, haut Zakk Wylde den Silberling “Vertigo” auf dem Markt. Der Titel des Albums trägt den Namen des damaligen Label Vertigo Records, auf dem nicht nur das Debüt Album der Band erschienen ist. Bei der vorliegenden EP, wie es die Band selber bezeichnet handelt es sich aber nur um Songs des ersten Werkes der Band. Ein identisches Remake der US-Version, die in Europa so nicht veröffentlicht wurde. Ausnahme: der Song “Evil Woman” ist nicht enthalten. Ein Cover vom Cover fanden dann selbst ZAKK SABBATH zu viel.
Als Mitstreiter für dieses Projekt hat Zakk sich Bassist Blasko (ROB ZOMBIE) und Schlaghandwerker Joey Castillo (DANZIG, QUEEN OF THE STONE AGE) an seine Seite geholt, was diese Super Tribute Band komplettiert. Alle drei haben selbstverständlich eine musikalische Vergangenheit mit dem Großmeister OZZY OSBOURNE vorzuweisen was dazu führt, dass die Neuvertonung einer der Meilensteine der Musik Geschichte mit dem nötigen Respekt behandelt wurde. Dieses ist tatsächlich einer der großen Pluspunkte der Platte.
Wie schon geschrieben, von Innovation sind solche Projekte selten geprägt und das ist auch in diesem Fall so, aber das wollten ZAKK SABBATH auch gar nicht, sondern verlassen sich lieber auf ihr individuelles Können, um diesen Klassiker ihre ganz eigenen Note zu verpassen, ohne aber dabei die Lieder ihrer ursprünglichen Magie zu berauben. Das Ergebnis ist fett! Der Sound Mix ist umwerfend und drückt ordentlich ohne dabei den Charme der alten Zeiten zu verlieren. Alles wirkt sehr dynamisch, was sicher auch mit daran liegt, dass die Kapelle alles Live eingespielt hat, wie BLACK SABBATH seiner Zeit auch. Die Stimme von Mr. Wylde passt einfach super und es gab keinen Moment wo ich Ozzy vermisst hätte! So ergibt es sich, dass ich oft gar nicht merkt das SABBATH ihre eigene Platte nicht noch mal selbst neu aufgenommen haben. Nur das klassische Gitarrenspiel und die eigene Spielart jedes einzelnes Musiker erinnert immer wieder kurz daran das es sich um eine Tribut Band handelt. Mit eingeflossen sind dabei Spielarten, die sie sich die Truppe um Zakk Wylde von verschiedenen BLACK SABBATH Konzerten rausgehört haben. Wie zum Beispiel das Verschleppen der Tempi in verschiedenen Versionen, was den Doom alter Tage wiederaufleben lässt.
Bei aller Begeisterung kann ich jedoch nicht die hohe Punkt Zahl geben, es ist eben nur ein Tribut Album was wirklich richtig gut ist aber dennoch eben jetzt auch keine Meisterleistung der Musikgeschichte ist. Denn sind wir ehrlich, bei der Besetzung erwarte ich das etwas Vernünftiges dabei rauskommt. Wer das Album dann am Ende wirklich braucht ist die Frage, denn das Original ist immer noch so gut, dass er zeitlos ist, warum also auf ein Remake zurückgreifen?! Wer BLACK SABBATH mag sollte aber auf alle Fälle seine Lauscher mal aufsperren, denn eins steht auch fest! ZAKK SABBATH haben einen Meilenstein neu aufpoliert und ihn somit musikalisch auf ein Podest gehoben, wo er eben hingehört:
Ganz weit oben!