Den Reigen der Bands, die sich wie Phönix aus der Asche erheben, ergänzen nun auch die Schweden TORCH, die von 1982-1984 eine EP und zwei Langeisen veröffentlichten. Doch schon 1986 war Schluss mit der Band und es dauerte bis zum Jahr 2013, als TORCH dem Flehen der Fans nachgaben und eine erste Comeback-Show spielen. Das gipfelte dann in einem Gig beim Sweden Rock 2018 und dem Entschluss neue Songs zu schreiben und aufzunehmen. Unter der Regie von Produzent Jacob Hansen entstand „Reignited“, eine Scheibe, die Anhänger der ersten Stunde nicht enttäuschen wird.
Nicht nur wegen der Reibeisenstimme von Dan Dark bemüht der Hörer ganz schnell den Vergleich zu U.D.O., Accept oder den gemäßigten Paragon. Die Schweden, nahezu in Originalbesetzung, stehen musikalisch auch weiterhin für klassischen Heavy Metal, der ohne Schnörkel auf den Punkt nach vorne gespielt wird. Die Songs könnten locker alle in den 80ern geschrieben worden sein und punkten zumeist mit lodernder Aggressivität und Power. Die ersten vier Nummern, allen voran „Collateral Damage“, sind einfach nur klasse und ergeben eine herausragende A-Seite der Platte. Dass der Rest nicht immer dieses Niveau hält ist für mich nicht schlimm, denn TORCH beweisen mit „Reignited“, dass ihr starkes Debüt von 1983 keine Eintagsfliege war und sie heute immer noch in der Lage sind richtig gute Musik zu schreiben. Daumen hoch für die Skandinavier.