RAVEN – METAL CITY

Albumtitel

Metal City

Label/Vertrieb

Steamhammer/SPV

Veröffentlichung

18.09.2020

Laufzeit

38:51 Minuten

RAVEN, gegründet 1974, stammen ursprünglich aus Newcastle Upon Tyne, aus der nicht nur AC/DC-Sänger Bryan Johnson stammt, sondern auch die Bands VENOM und SATAN. Eine echte „Metal City“ also, passender könnte der Titel für ihr sechzehntes Studioalbum also kaum ausfallen. Kurze Recherchen zur Band ergeben, dass sie 1981 durch die USA tourten, mit ANTHRAX und METALLICA (!) als Support. Krasser Scheiß, warum kannte ich die noch nicht? Das im Comicstil gehaltene Cover verspricht „The Wildest Band In The World“ und „100 % Kick Ass“, dann hören wir doch mal, ob das stimmt.
Schon der Opener „The Power“ startet mit einem echten Ohrwurmriff, das wohl einige Tage in meinen Gehörgängen herumstrolchen dürfte und macht klar, dass hier keine abgehalfterte Retroband am Werk ist. Das Trio um Sänger und Bassist John Gallagher gibt hier schon die Marschrichtung vor und serviert schnellen, thrashigen Heavy Metal mit einem druckvollen, differenzierten Sound. „Top Of The Mountain“ zieht das Tempo noch einmal an, die Doublebass tickert wie eine Nähmaschine, es gibt das erste Basssolo des Albums und am Ende zimmert einem Drummer Mike Heller noch einen fetten Blastbeat um die Ohren, nicht der letzte des Albums. „Human Race“ wartet mit interessanten Taktwechseln auf, bevor dann mit dem Titeltrack die erste Mitgrölhymne des Albums folgt  „…they come to put our Metal to the test…“ singt Gallagher im nächsten Song „Battlescarred“, dessen Riffs genauso breitbeinig klingen, wie es sich diese Band erlauben kann aufzutreten. „Cybertron“ widmet sich der Bedrohung der Menschheit durch künstliche Intelligenz und entsprechend wird die musikalisch die Apokalypse zelebriert. „Motorheadin'“ lässt schon vom Titel keine Zweifel daran, was gleich passieren wird. In ihrem ganz eigenen Stil zelebrieren RAVEN ein MOTÖRHEAD-Gedächtnisriff, ohne wie ein Abklatsch zu wirken.“Not So Easy“ tritt wieder etwas auf die Bremse, „Break“ nimmt den Fuß da gleich wieder runter, schnelle Drums, Gitarrensolo, Dual Leads, so wie sich das gehört. Mit „When Worlds Collide“ folgt dann der letzte und mit Abstand längste Song des Albums, der als einziger die Sechs-Minuten-Marke sprengt. Ein atmosphärisches Intro leitet über zu stampfenden Riffs, bevor der Gesang über stehenden Akkorden thront und schließlich einen weiteren hymnischen Refrain zelebriert.
Ob sie wirklich „The Wildest Band In The World“ sind, beurteilt wohl jeder am besten für sich selbst, aber ganz aus der Luft gegriffen ist diese Bezeichnung auch nicht, so wild und verspielt ist die Band unterwegs – und dass die drei Herren angetreten sind, um Ärsche zu treten, steht vollkommen außer Frage. Der einzige Wermutstropfen ist die mit nicht ganz 39 Minuten recht kurze Spieldauer, aber dennoch ist „Metal City“ ein furioses Stück Heavy Metal.

Fazit
Top Album einer Legende!
13
von 15
Hervorragend
.