Bisweilen gibt es ja die witzigsten Berührungspunkte. Zum Beispiel eint die Herren von THE OCEAN und meine Wenigkeit die tiefe Bewunderung für die Schweden von BREACH, die sich einst aufmachten, um die Grenzen des brachialen Hardcore auszuloten. Umso schöner, wenn es dann noch dazu kommt, dass auf Studio Album Nummer zehn mit dem wunderbaren Titel „Phanerozoic II: Mesozoic | Cenozoic“ Tomas Liljedahl zum wiederholten Male mitwirkt. Ihr Händchen für passende Unterstützung beweisen die Herren darüber hinaus dadurch, dass sie mit Jonas Renske einen weiteren großen Namen vom Mittun überzeigen konnten. Die Welt ist nicht verloren.
Umso weniger, wenn ihr auf ausgezeichneten Post Rock mit bisweilen ordentlichem Metal-Anteil steht. Den serviert das Sextett aus Berlin nämlich. Dabei freut es einen natürlich auch immer wieder, wenn eine Band aus den hiesigen Gefilden international erstklassiges Niveau erreicht. Und da sind THE OCEAN nämlich inzwischen angelangt. Die einzelnen Lieder sind unglaublich gut ausgetüftelt und bisweilen ungewöhnlich instrumentiert. Bläser gefällig? Hört euch „Jurassic | Cretacous“ an. Und nicht nur die angesprochenen Blechinstrumente machen den über 13 Minuten langen Song zu etwas Besonderem. Ihr habt in gehetzten Zeiten wie diesen nicht so viel Zeit, um eine neue Band anzutesten? Dann gönnt euch „Ecocene“, denn um detailverliebt und mit einem bunten Strauß an Ideen zu Werke zu gehen, reichen THE OCEAN auch schon einmal knappe vier Minuten. Mein persönlicher Favorit auf „Phanerozoic II: Mesozoic | Cenozoic“ ist und bleibt aber der Opener „Triassic“. Herrlich brummender Bass, treibende Drums und hypnotische Vocals machen den Treck wohl zur besten Visitenkarte einer Band, die auch auf den nächsten zehn Alben durchaus noch was zu sagen haben dürfte.