Man muss sich ja immer wieder vor Augen halten, dass Skandinavien zu den eher dünn besiedelten Regionen Europas zählt. Umso erstaunlicher, dass gerade hier immer wieder neue Bands entstehen und gar ganze Genres aus der Taufe gehoben werden (mal ganz abgesehen von den ganzen Pop Schaurigkeiten, die wir in unserer Krach Postille getrost ausklammern können). Im vorliegenden Fall von SCUMBAG MILLIONAIRE geht es genau um solch ein Genre, nämlich den deftig dargebotenen Rotzrock.
Im Grunde spielen die Bands, die sich auf den Urknall namens Hellacopters berufen, auch heute noch lediglich Rock N Roll, der nicht leugnen kann, dass es seit den seeligen Tagen von Elvis&Co. sowas wie Punk Rock gab. Und genau so klingt dann auch „Poor And Infamous“, der Zweitschlag der Schweden. Dass die vier bekennenden Liebhaber des Single-Formats dabei nichts anbrennen lassen wollten, zeigt sich alleine schon dadurch, dass man die Aufnahmen Tomas Skogsberg anvertraut hat, der den Rotz Rock-Sound ja schon seit den Anfangstagen geprägt hat. Songs wie „Ain´t No Doubt“ donnern dann auch gleichzeitig wunderbar lässig und mit reichlich Schmackes aus den Boxen. Da kann ich dann schon erkennen, dass die Schweden Musik durchaus auch als Begleitung zu einem ihrer weiteren Hobbies komponieren: Den Konsum von Bier in rauen Mengen. Probiere ich demnächst gerne mal aus, sollte klappen. Eine andere Leidenschaft scheint nebenbei bemerkt SOCIAL DISTOTION zu gelten. Immerhin versprühen „Highway Blues“ oder auch „One For The Road“ reichlich vom Charme der Kalifornier.