Wer jetzt etwas Anderes erwartet als eine 15-Punkte Rezension, der kann getrost weiterscrollen. Zum 50. Geburtstag von BLACK SABBATHs vielleicht wichtigsten Album „Paranoid“ gibt es die Platte als „50th Anniversary Super Deluxe Box Set“ und der Name ist dieses mal sicherlich keine Übertreibung.
Das Set enthält neben dem Original in der remasterten Version noch zwei komplette Live Sets (nämlich aus Brussel und Montreux) sowie darüber hinaus den 1974er Quad Mix des Albums. Dem Remaster kann man zugutehalten, dass er eine solche Preziose nicht versaut, der Hörgenuss bleibt uneingeschränkt. Hätte ja durchaus auch anders laufen können. Der Live Mitschnitt aus Montreux hat zwar im Vergleich zu dem aus Belgien den schlechteren Sound (anscheinend war man es damals nicht gewohnt, dass ein Sänger dermaßen laut ist…) und auch eine etwas andere Setlist, die mir persönlich einen Deut schlechter gefällt, wartet aber für Freunde der gehobenen Lyrik mit einer Überraschung. Hört euch einfach „War Pigs“ an. Der Quad Mix ist allerdings der Oberknaller einer ohnehin gelungenen Box. Gerade weil hier die Rhythmus-Sektion wesentlich besser zur Geltung kommt, dampft die Platte mit deutlich mehr Schub aus den Boxen. Künftig sicherlich die Variante der Wahl, wenn es darum geht, sich „Paranoid“ noch einmal zu Gemüte zu führen, was man ohnehin regelmäßig tun sollte. Denn schließlich reden wir hier von einer der wichtigsten Platte des Heavy Metal überhaupt. Historisch betrachtet mag das Debüt der vier Birminghamer noch bedeutender gewesen sein, aber „Paranoid“ knallt noch einen Ticken mehr. Man kann mitfühlen, wie vier Typen, die ohne ihre Band sonstwo gelandet wären, befeuert vom Erfolg ihres Erstlings vollkommen zügellos loslegen. Resultat: Der „War Pigs“ wird zu einer der hypnotischsten Hymnen des Heavy Metal, mit „Paranoid“ wird mal eben der erfolgreichste Lückenfüller in der Geschichte des Rock N Roll komponiert, „Planet Caravan“ stößt eine Tür in Richtung Psychedlic auf, durch die im kommenden Jahrhundert ganze Horden von Bands marschieren werden, „Iron Man“ nimmt die komplette Science-Fiction Thematik vorweg, auf der später ganze Bands ihre Karrieren aufbauen – und wir reden hier gerade mal von der A-Seite der Platte. Seid beruhigt, die B-Seite ist keinen Deut schlechter. Worauf wartet ihr noch?