Black Metal und der Wilde Westen – passt das zusammen? Corpsepaint in der Gluthitze des High Noon? Irgendwie ein merkwürdiges Bild. WAYFARER aus Denver/Colorado lassen sich aber von solcherlei Unwägbarkeiten nicht beirren und legen „A Romance With Violence“ vor – immerhin schon das vierte Album. Auf Corpsepaint verzichten die Herren allerdings.
Brauchen sie auch nicht, „A Romance With Violence“ knallt auch ohne unnötige Effekthascherei in ausreichendem Maße. Ausufernde Gitarrenteppiche, hallend-heiserer Gesang, extrem dynamische Drums, ob der Post-Mann schon zwei mal geklingelt hat? In jedem Fall hat er ein dickes Päckchen hinterlassen. Und so reihen sich WAYFARER ein in die bereits recht lange Reihe entspannt-unideologischer Bands aus den USA, die den Black Metal auf seinen Kern reduzieren, ohne sich musikalisch einzuengen und durch Mummenschanz abzulenken von dem, was zählt. Da können dann auch mal grandiose zehnminütige Epen bei rauskommen, wie „The Crimson Rider (Gallows Frontier, Act I)“, aber auch sehr ruhige und düstere Songs wie „Fire&Gold“, der es gerade mal auf gute vier Minuten bringt. Und um euch die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Ja, WAYFARER schaffen es sogar den Wilden Westen und Black Metal unter einen Hut zu bringen.