PALLBEARER – Forgotten Days

Albumtitel

Forgotten Days

Label/Vertrieb

Nuclear Blast/Rough Trade

Veröffentlichung

23.10.2020

Laufzeit

52:55 Minuten

Auspacken, einlegen und genießen. Es ist doch immer wieder schön, wenn man weiß, was auf einen zukommt. Im Falle von PALLBEARER bedeutet das betörende Melodien, flankiert von einer dezenten Riffwand und ganz viel Nachdenklichkeit und Melancholie. Die Band aus der beschaulichen  Arkansas-Metropole Little Rock, wo 1978 ein gewisser Bill Clinton zum jüngsten Gouverneur der USA gewählt wurde, beherrscht ihr Handwerk Menschen zu betören wie nahezu keine andere Gruppe und beweist dies auf ihrem vierten Album von Anfang bis Ende. Kein Ton wirkt fehl am Platz, keine Sekunde eines Songs dürfte fehlen. Der Titeltrack nimmt einen von Beginn der Scheibe vorbehaltlos mit auf die Reise, die von Brett Campbells verletzlicher Stimme geleitet wird. Man ertappt sich selbst dabei wie es still vor der heimischen Anlage wird, da jeder Ton wichtig sein könnte und man auf keinen Fall einen Moment von diesem magischen Werk verpassen möchte. Thematisch geht es um existenzielle Dinge innerhalb der Familie. Verlust, das Treffen und Tragen schwieriger Entscheidungen oder die Aufarbeitung von Problemen bilden die Grundlage für sehr tiefgründige Lyrics, die wie für diese Art von Musik geschaffen sind. Das Ganze gipfelt in dem Longtrack „Silver Wings“, der quasi die musikalische Mitte von „Forgotten Days“ bildet, die in Tönen gegossene Blaupause.

Wer auf mächtige, innovative Rockmusik, mit Doom als basischer Grundlage steht, der kommt an PALLBEARER nicht vorbei. In diesem Genre bildet „Forgotten Days“ eine Speerspitze, die weit über den Atlantik bis nach Europa leuchtet. Wunderbar.

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Fazit
Melodischer, progressiver Doom, der einen erschaudern lässt.
13
von 15
Hervorragend
Heavy Metal is Immortal!