Aus dem hohen Norden, sprich aus Hamburg, kommen GODSNAKE über den Rest der Republik gerollt, um mit ihrem Debüt-Langspieler „Poison Thorn“ die Freunde des melodisch gehaltenen, recht modern erschallenden, Thrash Metal auf ihre Seite zu ziehen. Grundsätzlich ja alles andere als ein Himmelfahrtskommando, schließlich ist die Resonanz auf derlei Klänge nach wie vor recht groß.
Um aber direkt ein wenig Wasser in den Wein zu gießen: Auf diesem Acker sind bereits reichlich andere Kapellen unterwegs, um mit ihren gewaltigen Pflügen tiefe Furchen in die Erde zu ziehen, da muss man sich schon was einfallen lassen, um sich abzuheben. Genau da tun sich GODSNAKE aber leider schwer. Handwerklich kann man nicht meckern, die zehn Kompositionen sind mehr als solide dargeboten. Es hapert eher an Momenten mit unbedingten Wiedererkennungswert und einer eigenen Handschrift. Obendrein ist die Produktion nach meinem Empfinden ein wenig lasch geraten, weshalb der Sound zwar nicht untransparent wird, aber schon deutlich mehr Wumms vertragen könnte. Ein paar Umdrehungen an den genannten Schrauben würden in meinen Ohren eine höhere Wertung rechtfertigen, so bleibt trotz einiger Stärken nur ein Platz im Mittelfeld. Ihr wollt wissen ob GODSNAKE was für euch sind? Hört euch „Urge To Kill“ an – nicht nur der Opener, sondern für mich auch der beste Song der Platte.