Stellt euch folgendes Szenario vor: Ihr hab als Bassist von BLACK SABBATH den Heavy Metal miterfunden, regelmäßige Kontoeingänge erinnern euch daran, dass ihr damit ordentlich erfolgreich wart. Man schreibt inzwischen das Jahr 1995, mit der Hauptband läuft es eher so mittel und obendrein findet ihr diesen ganzen neuen Kram, der auf den Markt drängt interessant.
Wieso also nicht etwas Eigenes auf die Beine stellen? Am besten noch mit einer der prägenden Stimmen des Modern Metal? Wenn ihr Geezer Butler seid, dann ruft ihr halt mal eben Burton C. Bell von FEAR FACTORY an und habt Zack! das Fundament für euer Projekt. Noch schnell Buddy Peter Howse und Deen Castronovo ins Boot geholt und ab geht die wilde Fahrt. Heraus kommt ein erstaunlich schlüssig klingender Mix aus BLACK SABBATH und FEAR FACTORY, der dank des Re-Releases nun endlich wieder zu bekommen ist. Was eigentlich nur in die Hose hätte gehen können gelingt auf wundersame Weise, was für die Fähigkeiten der beteiligten Musiker spricht und einer Kaufempfehlung für die Fans beider Bands gleichkommt. Weder brüllt Bell die erkennbaren klassischen Songstrukturen in Grund und Boden, noch nimmt ihm der satte Groove die unglaubliche Wucht, die er auch mit seiner Hauptband entfaltet hat. „Giving Up The Ghost“ sei hier nur mal exemplarisch genannt für diese gelungene Symbiose. Der Titeltrack von „Plastic Planet“ lässt das Pendel übrigens in die andere Richtung ausschlagen und ist dabei keinen Deut schlechter. Bell und Butler ergänzen sich auf „Plastic Planet“ schlicht wie Ying und Yang.