Es ist 1997, dein Sänger ist weg und bräunt sich in der Südsee? Naja nicht so ganz. Aber immerhin musste GEEZER BUTLER in genau diesem Jahr ohne Burton C. Bell auskommen, der seine erste Solo Platte eingesungen hatte. Was tun? Es gibt im Prinzip zwei Lösungswege: Erneut auf Prominenz zurückgreifen oder einem Greenhorn eine Chance geben. Butler entschied sich für die zweite Variante und nahm den damals weithin unbekannten Clark Brown mit ins Boot. So viel sei verraten: Schiffbruch erlitt GEEZER BUTLER damit auch bei „Black Science“ nicht.
Vor allem da Browns Stimme wunderbar zu den ganzen NINE INCH NAILS und ALICE IN CHAINS Platten passte, die sich Butler offenkundig gerne reingepfiffen hat. Der Einfluss ist unüberhörbar und macht „Black Science“ damit nicht nur beim Gesang deutlich unterscheidbar zum guten Vorgänger „Plastic Planet“. Zu Produktionszwecken tat sich Butler obendrein mit Paul Northfield zusammen, der auch schon mit Alice In Chains zusammengearbeitet hatte. Resultat ist ein entsprechend authentischer Sound. Trotz der gar nicht mal schlechten Vorzeichen bleibt jedoch ein kleiner Haken. Bei Solo Ausflug Nummer zwei rächt sich die Tatsache, dass Butlers unverkennbaren Visionen kein entsprechendes künstlerisches Gegengewicht mehr entgegensteht. Peter Howse und Deen Castronovo erwiesen sich ebenfalls als viel zu treue Vasallen, um genau die Spannung aufzubauen, von der „Plastic Planet“ lebte. So kommt unterm Strich immer noch eine mehr als ordentliche, zeitgemäß tönende Platte heraus, die mit „Man In A Suitcase“ sogar einen veritablen Hit abwirft. Gemessen am Vorgänger und auch an GEEZER BUTLERs Lebenswerk ist das aber schon fast eine kleine Enttäuschung.