Conan vs. Deadsmoke – Doom Sessions Vol. I

Albumtitel

Doom Sessions Vol. I

Label/Vertrieb

Heavy Psych Sounds

Veröffentlichung

17.07.2020

Laufzeit

34:04 Minuten

Heavy Psych Sounds, das vielleicht beste, weil vielseitigste und versierteste aktuelle Label mit den Schwerpunkten Doom, Fuzz-, Stoner-, Psych-, Okkult- und Spacerock sowie verwandten Genres, startet mit der Veröffentlichung von „Doom Sessions Vol. 1“ eine neue Reihe von Tonträgern bzw. Downloads. Hierauf werden jeweils zwei Bands aus dem reichhaltigen Katalog der Plattenfirma aus Rom präsentiert, die uns zu diesem Anlass ihrerseits neue Proben ihres Schaffens geben. Den Anfang machen CONAN mit „Beheaded“, einem 17-Minuten-Monster, wie es derzeit wohl nur dieses hübsch-hässliche Trio aus Liverpool kreieren kann: zeitlupenlangsame Riffs, bis kurz vor die Unkenntlichkeit verzerrte Gitarren und Bässe; langsame, wuchtig geschlagene Kessel und von fern herangetragener Gesang, der klingt, als würde er von einem Sterbenden vorgetragen. Ich bin immer wieder begeistert darüber, wie es CONAN gelingt, mit ihren wirklich überschaubaren Mitteln so viel Abwechslung und Atmosphäre zu erzeugen, dass sie auch bei überlangen Songs nie altbacken oder phantasielos klingen und stets zu fesseln wissen.

DEADSMOKE, die hier als italienisches Pendant zu CONAN fungieren, gehen mit zwei neuen Titeln ins Rennen bzw. Kriechen: “Dethroned Concrete” und “Dead Minds Army”. Das Quartett aus Fisighella besticht ebenfalls mit mäßiger Geschwindigkeit, weiß hierbei aber dynamischer vorzugehen. Das macht die Italiener agiler und weniger hypnotisch, wozu auch die analogen Synthesizer beitragen, die DEADSMOKE gekonnt und stilsicher einsetzen. So garnieren sie ihren ersten Titel mit hörenswerten Spacerockanleihen, bevor dieser in einem minutenlangen, herrlich groovenden Schlagzeugoutro verhallt. Witzige Idee. Auf “Dead Minds Army” zeigt die Band dann, dass sie auch minimal kann. Was ihr meines Erachtens allerdings nicht zu Ruhm und Ehre gereicht: ein schnelles, eher phantasieloses Riff wird hier zelebriert, der zuvor so angenehm aufgefallene Synthi wirkt aufgesetzt, der Song wird ausgefadet, bevor er in Fahrt kommen konnte und dann noch mal eingefadet—? Sorry Leute, das ist großer Quark. Diese Nummer ist ein unnötiger Füller und macht so viel Spaß eine lange Fahrt im ÖPNV, im Stehen und mit Maske im Gesicht. Braucht kein Schwein. Schade. Hoffentlich nur ein anfänglicher Ausrutscher auf einer Reihe von Platten, auf die ich mich mächtig gewaltig freue.

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Fazit
CONAN = geil; DEADSMOKE erst geil, dann mehr so weniger. Bin sehr gespannt auf das Format "Doom Sessions Vol. XX".
9
von 15
Solide
Doom Shall Rise!