Thriller in Film- und Serienform sind uns aus dem hohen Norden mittlerweile ja mehr als bekannt. Horror- bzw. Mystery ist von dort bisher noch nicht so viel an Output gekommen bisher, daher schickt sich nun die Serie „Cryptid“ aus Schweden an dies zu ändern. Die Handlung führt uns in die Kleinstadt Mörstad, in der Niklas zur Highschool geht. Eines Tages trifft Niklas in der Schulkantine auf seinen Mitschüler Sebastian, der nach einem kurzen Gespräch buchstäblich zerplatzt. Einige Mitschüler denken Niklas hätte mit diesem Todesfall etwas zu tun, während er und seine wieder nach Hause gekommene ältere Schwester zunehmend Visionen über ihre tote Mutter haben. In einem See nahe dem Ort scheint zudem etwas mysteriöses zu leben, und nun ist es an den jungen Leuten den merkwürdigen Todesfällen, die sich häufen auf die Spur zu kommen.
„Cryptid“ wurde als Webserie entwickelt, was man an den kurz und knackigen 20 Minuten Spieldauer für jede der insgesamt zehn Folgen auch merkt. Darstellerisch griff man ausschließlich auf hierzulande unbekannte Darsteller zurück, lediglich Johan Hedenberg könnte man aus zahlreichen schwedischen Produktionen kennen. Ihre Sache machen die zumeist jungen Leute jedenfalls ordentlich, was aber das Pacing der Serie nicht retten kann. Nach dem durchaus knalligen Anfang tritt das Ganze für meinen Geschmack zu sehr und zu lange auf der Stelle, ohne auf den Punkt zu kommen. Dass die Serie optisch eher an amerikanische, denn nordische Vorbilder erinnert, fiel nicht störend ins Gewicht. Zum Ende hin steigert sich dann die Spannung wieder merklich, letztendlich bleibt „Cryptid“ insgesamt einfach zu lang. Hätte man die Story auf vielleicht sechs Folgen konzentriert, würde sich die Serie sicherlich um einiges runder anfühlen. Für manch offene Handlungsfäden wäre es obendrein nötig, dass eine weitere Staffel nachgeschoben wird. Qualitativ befinden sich Bild und Ton auf gutem Niveau.
