Geht es uns zu gut? Könnte gegebenenfalls sogar sein. Zumindest wenn man sich die aktuelle kleine Welle an interessanten südamerikanischen Bands ansieht, die in den letzten Wochen über meinen Tisch geschwappt ist. Im Gegensatz zu vielem, was einen aus Europa oder den USA erreicht, klingen die Bands von dort nämlich ganz überwiegend hungrig und frisch. Neuestes und allerbestes Beispiel: DEMONIAC aus Chile.
Im Großen und Ganzen spielen die vier Herren auch auf Album Nummer zwei noch brachialen Thrash Metal. Verknüpfen diesen aber mit Einflüssen aus Klassik, Jazz und allerlei progressiver Musik. Wenn ihr jetzt vermutet, dass die Jungs an irgendwelchen mysteriösen Kröten geleckt haben und die dann entstanden Visionen vertont haben – ganz falsch liegt ihr nicht, ABER, dann hab ich an der gleichen Kröte geleckt, „So It Goes“ knallt nämlich nicht nur vom Feinsten, es geht auch in die Gehörgänge wie das berühmte Messer durch die heiße Butter. Man wird ja schon fast nostalgisch – das letzte mal, dass ich für mich eine neue Band gehört hab, die sowohl anspruchsvoll, als auch mordseingängig war, waren das DEATH. Auf diesem Level sind DEMONIAC noch nicht ganz angelangt, aber sie sind von allen aktuellen Bands mit am nächsten dran. Ich sehe schon eure erhobenen Augenbrauen. Nehmt euch einfach die 20 (!!!) Minuten, die es braucht, sich den Titeltrack reinzufahren und ihr werdet meiner Meinung sein. Oder ihr habt Unrecht. Noch immer nicht überzeugt? Ihr wollt Killerriffs? Dann gebt euch „Equilibrio Fatal“.