Der Samurai

Titel

Der Samurai

Produktion/Vertrieb

Salzgeber

Veröffentlichung

2015

Laufzeit

75:00 Minuten

Bereits 2014 entstand dieser kleine deutsche Geheimtipp unabhängig von Filmförderungsgeldern. Es handelt sich um den ersten Langfilm von Regisseur Till Kleinert, welcher sich kürzlich als Autor und Entwickler mit der Horrorserie „Hausen“ erneut ins Gespräch gebracht hat. In seinem Debüt „Der Samurai“ erzählt er eine frische Geschichte, die in einem Dorf in Brandenburg angesiedelt ist. Wir begleiten den jungen Polizisten Jakob, welcher sich zu Beginn des Filmes um einen umherschleichenden Wolf kümmern muss, denn dieser bedroht den Frieden im Ort. Um das Raubtier fernzuhalten, legt er Fressbeutel im Wald aus. Abends, kurz vor Feierabend, entdeckt Jakob eine Paketsendung auf dem Revier, deren Empfänger nicht ganz eindeutig ist. Daraufhin meldet sich ein Anrufer und erhebt Anspruch auf den Inhalt. Neugierig beschließt der Gesetzeshüter, zu dem Fremden rauszufahren, das Paket abzugeben und die seltsame Situation aufzuklären. In dem alten, verwohntem Haus trifft er nun auf seinen Antagonisten, den Samurai. Der scheinbar verwirrte, aggressive Mann im weißen Kleid gelangt durch den Botengang in den Besitz eines Katana-Schwertes und flieht. Es beginnt eine Verfolgungsjagd durch die Nacht, denn der Fremde hinterlässt ein Spur der Verwüstung und macht nicht einmal halt vor Mord.
Die Macher schaffen es tatsächlich, eine im Grunde einfache Story, originell und spannend zu verpacken. Was wie ein bodenständiger Krimi beginnt, entwickelt sich zum wilden, blutigen und vor allem unkonventionellen Beitrag. Die Geschehnisse werden im Laufe der kurzweiligen 75 Minuten immer absurder und surrealer, bis hin zum offenen und etwas kryptischen Finale. Was aber  im Kern hinter dem Ganzen steckt, wird schnell klar, denn im Zentrum steht die Entwicklung und Befreiung der Hauptfigur. Die Umsetzung im Gewand eines schrägen Horrorfilms gelingt trotz des kleinen Budgets ausgezeichnet. Die Kameraarbeit, der Soundtrack, die Effekte, das alles ist für so ein limitiertes Projekt mehr als gelungen. An ein paar Stellen hätte ich mir vielleicht etwas bessere Schauspieler gewünscht und gegen Ende wird es eine Spur zu aufgesetzt verwirrend. Das ändert aber nichts am guten Gesamteindruck. Originelle und mutige Werke, genau das braucht die deutsche Filmlandschaft. Wenn dazu noch Samurai Action inklusive blutiger Enthauptungen kommt, bin ich auf jeden Fall dabei. Unterm Strich steht meine Empfehlung für weltoffene Zuschauer, welche sich auf frische Ideen einlassen wollen und können.

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Fazit
Interessante Mischung aus Krimi, Horror, Action und Selbstfindung.
11
von 15
Gut