STEEL PANTHER – Schluss mit lustig!

Schluss mit lustig!

STEEL PANTHER haben schon immer polarisiert. Die einen fanden sie einfach plump, die anderen fanden ihren Humor hintersinnig. Den einen ging ihr Glam Metal gut ins Ohr, den anderen war die Mucke schlicht zu cheesy. Geschenkt. Denn mit ihrer jüngsten Aktion haben es die Jungs geschafft für eine einheitliche Meinung zu sorgen. Was ist denn da passiert?

Nun, STEEL PANTHER hielten es offenkundig für eine gute Idee mindestens drei proppevolle Konzerte zu spielen (Anmerkung des Verfassers: Wohlgemerkt in den USA – nicht hier bei uns. Macht die Sache aber auch nicht besser). Und das ohne jede Form von eingehaltenem Hygienekonzept. Ganz so wie in alten Zeiten. Zwar gab es veranstalterseitig wohl ein entsprechendes Konzept, nur wurde es nicht eingehalten und nichts und niemand fühlte sich veranlasst dem Treiben Einhalt zu gebieten. Wie das rechtlich einzuordnen ist, ist Zuständigkeit der örtlichen Genehmigungsbehörden. Allerdings kann mich, uns und euch niemand davon abhalten, sich dazu auch eine Meinung zu bilden. Diese ist in meinem Fall recht eindeutig.

Die Aktion war dumm, fahrlässig, gefährlich und ein Schlag ins Gesicht von allen, denen angesichts der Corona-Auswirkungen wirtschaftlich das Wasser bis zum Hals steht, oder die in diesen Minuten, in denen ich diesen Text verfasse, mit dem Tod ringen. Egal wie jetzt im Nachhinein eine Rechtfertigung der Band ausfallen sollte – es ist mir schlicht egal. Sie hätten auf der Bühne jederzeit die Möglichkeit gehabt, abzubrechen, oder zumindest zu unterbrechen, sobald sie merken, dass hier etwas schiefläuft. Getan haben sie offenkundig nichts dergleichen. Es wäre ihr Job gewesen, sie haben versagt.

Dieser Sachverhalt ist für sich genommen schon ärgerlich genug. Obendrein verschärft es in der Öffentlichkeit auch noch ein Bild von der Szene, das in den letzten Jahren geprägt wurde von irgendwelchen Event-Touristen, deren größter Beitrag darin besteht, volltrunken „Wackööön“ in die Kameras der privaten Fernsehanstalten zu grölen. Subkultur? Eigene, vielfältige Kultur nicht nur mit Bands, sondern auch mit Labels, Agenturen und Medien wie diesem? Wird nicht wahrgenommen. Stattdessen Kirmes, Krach und Krawall und anscheinend dann auch Bands, die für eine Handvoll Dollars mehr auf alles pfeifen, was einem eigentlich ob einer globalen Pandemie der gesunde Menschenverstand gebietet.

Ich hab STEEL PANTHER immer gemocht. Gerade ihr Wortwitz hat mich oft genug schelmisch grinsen lassen. Und die Musik ging mir auch gut rein. Vorbei. Bei jeder Zeile, bei jedem Takt wird künftig ein schales Gefühl mitschwingen. Ebensowenig habe ich keine Lust, nach diesen hier, weitere Zeilen über die Band zu verfassen. Und es geht nicht nur mir so. Es ist jetzt einfach Schluss mit lustig. The panther doesn’t roar anymore.

People try to contain things by putting them into categories. I don't.