Wenn der Begriff „heißer Scheiß“ auf eine Band passt, dann dürften DREAD SOVEREIGN zumindest in der Endverlosung sein. Album drei strotzt gerade vor Dreck und Schmutz und gibt dem Heavy Metal die Würde zurück, die ihm zahllose zahnlose Bands stetig nehmen.
Immer noch im Doom verhaftet, was man bei den ausufernden Gitarrenparts des Openers „She Wolves Of The Savage Seasons“ nahezu leibhaftig spüren kann, legt die Band los, als gebe es kein Morgen. Trotz aller Herkunftsverpflichtungen nähern sich DREAD SOVEREIGN auf dieser Scheibe mehr dem traditionellen Metal an und haben einige große Hymnen am Start, die eine weitaus größere Zielgruppe als bisher ansprechen könnten. Das beginnt mit dem mächtigen „The Great Beast We Serve“, das seine Doom-Trades nicht verleugnet und gipfelt in der Übernummer „Nature Is The Devil’s Church“. Der Song verfügt über ein donnerndes Riff, das einen Felsen sprengen würde. Alan Averill klingt oft derb und räudig und bildet so die perfekte Symbiose mit dem Gitarrensound, auf der anderen Seite packt er aber auch viel Pathos aus und lässt einen an manchen Stellen dahinschmelzen. Die Kompositionen sind niemals schlicht, sondern immer abwechslungsreich, durchdacht, ja betörend und ich kann euch versichern, dass „Alchemical Warfare“ niemals langweilig werden wird. Bei „Her Master’s Voice“ schaltet die Band einen Gang zurück und zieht die Vorhänge zu. Dann packt dich dieses dunkle Teil völlig unvorhergesehen und lässt dich nie wieder los. Das haben Black Sabbath selten besser gemacht. Selbst die Bathory-Huldigung „You Don’t Move Me (Don’t Give A Fuck)“ wird so leidenschaftlich dahin gerotzt, dass ich meinen Hut ziehen muss. Das neue Jahr startet direkt mit einem Glanzlicht!