In dieser dunklen Jahreszeit ein klassisches Doom Metal Album auf dem Markt zu bringen zeugt von einem perfekten Timing. Der geneigte Hörer dieses Genre darf sich am 22. Januar auf die selbstbetitelte Erstveröffentlichung freuen.
Die einleitende Einführung des Prologs bietet einen angemessenen Empfang für ein Album, welches im dichten Nebel des atmosphärischen Untergangs sich positioniert. Auf den Promofotografien bedient CONVICTION das klassische Klischee; Band lässt sich mit Grabsteinen ablichten; was ihnen in eine sehr stereotype Marke von Sepia-getöntem Gothic Rock verleiht. Hier sind CONVICTION allerdings sehr gut drin, diesen oft genutzten Pfad zu bestreiten, obwohl nicht viel Originalität vorgelegt wird. Traditionell, langsam gekochte Tracks, welche mit einer gotisch angehauchten Gesangsdarbietung gemischt sind, lassen die Band sich irgendwo zwischen SAINT VITUS und der Doom Metal Instanz MY DYING BRIDE ansiedeln. Diesen Platz den sie sich in dem Genre erspielen sollten sie auch zementieren, denn die Mitglieder von TEMPLE OF BAAL, ATARAXIE, MOONSKIN und MOURNING DAWN haben bereits einige ernsthafte Riffs im Gepäck. Das bevorstehende Debüt, aufgenommen, gemischt und gemastert von Gitarrist Frederic Platte-Brasseur im Vault 92 Studio, bringt es auf gut 1 Stunde Spielzeit, welche sich auf insgesamt 8 massive aber doch unterschiedlichen Grundstimmung verteilt. “Conviction” ist sicherlich eines dieser Alben, auf denen man das Album-Cover förmlich hören kann. Wobei dieses halbverhungerte Wesen die melancholische Stimmung der Band bestens wiedergibt.
Nach dem absolvierten Intro kommt CONVICTION bei “Voices Of The Dead” zu dem was das Debüt insgesamt ausmacht. Der typische langsame Aufbau, welcher traurig und auf seine Art vernichtend sich durch das Lied zieht und in einem Crescendo aus abgehackten Riffs und Gitarrensolis endet. Wenn die Gitarrensolis einmal begonnen haben, sind sie auch nicht mehr aufzuhalten. Hier und da sind über das Album verteilt kleine PARADISE LOST Schnörkel verteilt wiederzufinden, die passender nicht sein können. Wie auf vielen anderen Doom Album wird auch auf “Conviction” lange Songs präsentiert, welche an der 10 Minuten Marke kratzen, somit ist hier auch eine gewisse Ausdauer gefordert. Das selbstbetitelte Debütalbum von CONVICTION ist ein beständiges Debüt des traditionellen Doom Metal. Hervorzuheben sind neben “Voices Of The Dead“ noch “Curse Of The Witch“ welches ein paar Hochgeschwindigkeitspassagen loslässt.
Insgesamt liefern die Nordfranzosen genau das, was sie mit diesem Album versprechen. Ein passendes Stück herrliche Verzweiflung, welches bestens in die aktuelle Zeitepoche passt.