Das im Laufe der Zeit sich Spanien im Extreme Metal Bereich einen Namen gemacht hat, dürfte im Allgemeinen bekannt sein. Neben bekannten Größen wie AVULSED oder GRAVEYARD versuchen sich nun DEVOTION mit ihrem aktuellen Werk „The Harrowing“ in der Hörergunst sich ihre Sympathien zu erspielen.
Mit dem ersten Studioalbum „Necrophiliac Cults“ (2016), welches in der Songstruktur eher unter der Kategorie Melodic Death Metal einzuordnen ist, machten die Spanier auf sich aufmerksam. Sicher ist das Grundgerüst hier dem klassischen Death Metal zu zuschreiben, doch der hohe Anteil an Keyboardpassagen bremst die Band unheimlich auf ihrem Debüt aus.
Um so gespannter bin ich auf die Veröffentlichung von „The Harrowing“, zu der sich DEVOTION immerhin knappe 5 Jahre Zeit gelassen haben.
Mit einem kurzen, atmosphärisch kühlem Intro wird man zum Opener „God Forlorn“ geleitet. Die einsetzenden schweren Gitarrenriffs gepaart mit den treibenden Drums zeigen ein guten beständigen Beginn. Wie auf dem Debüt kommt hier auch gleich das bekannte Keyboard zum Einsatz, welche eine gute Brücke zwischen doomigen Parts und dem Todesblei schlägt. Weiter geht es mit „Megiddo’s“, wo DEVOTION die Zügel in die Hand nehmen und ordentlich Fahrt aufnehmen, begleitet von chorähnlichen Einlagen. „Valley of Death“ beginnt mit solider Todeskunst im Midtempostyle einer angedeuteten Wucht, wo einem das Gefühl gegeben wird das es unter der Oberfläche gehörig gärt. Was hier allerdings durch die Synthkeyboardpassage eher kontraproduktiv unpassend gestaltet wird.
Mit ordentlich Geschwindigkeit beginnt „Birth of Horror“ welche bis zum wiederholten Einsatz der „SynthOrgel“ im Mittelteil des Songs dauert. Hier fällt erneut die Sprunghaftigkeit zwischen verschiedenen Spielarten auf. Bei den Vocals von Vicent Riera könnte noch mehr dreckige Tiefe reingelegt werden.
Das auf „The Harrowing“ auch eisernes Durchhaltevermögen gefordert wird, zeigt sinnbildlich ein tödlicher Mix aus alles verschlingenden Treibsand, welches den Hörer gnadenlos innerhalb von 06:29 Min bei „The Mournful Beam“ in die Tiefe zieht. Und oh Wunder auch hier tragen die Töne von dem abermals eingesetzten „Klimperkasten“ optimal dazu bei entweder einzuschlafen oder vor tödlicher Langeweile zu sterben. Für den Fall das die Augen noch offen sind, lässt der Beginn von „Demons Sleep“ einen kurz aufhorchen, da hier kurz aufs Gaspedal getreten wird. Aber nur um im laufe des Songs es dem themenbezogenen Dämon gleichzutun und ihm ins Traumland zu folgen.
Das nun langsame anstehende Finale wird von mächtige Trommeln im Background eingeläutet. Grundlegend wieder sehr treibende Parts mit einem schönem Gitarrensoli.
Was sich DEVOTION bei „Virtue Besmirched“ in Bezug auf den xten Keyboardeinsatz gedacht haben, welche sehr stark an DEPECHE MODE zu „Black Celebratio“ Zeiten erinnert. bleibt ihr Geheimnis. Spätestens hier ist die Messe gelesen, da der Song zu sehr in die Länge gezogen ist.
Etwas Abwechslung gibt es in den Zwischenparts wie dem beschwörenden „Brethren In Gloom“, dem orientalisch angehauchten „Mangled Angels“ oder dem Outro „Penumbra“.
Bei DEVOTION könnten entfernte Vergleiche im Rahmen der Orientalität von den Kanadiern AETERNAM, einem Hauch von den Death/Doom Landsleuten HELEVORN und der Albumstruktur der Franzosen FRACTAL GATES in Betracht gezogen werden. „The Harrowing“ wurde von Javier Félez (GRAVEYARD) in den Moontower Studios gemixt und gemastert. Das Cover-Artwork stammt von Diko Nursyahra, welches positiv zu erwähnen ist und eine klasse Optik darstellt.
DEVOTION ist keine klassische Death Metal Band wie sie im Buche steht, denn dazu ist sie einfach zu melodiös veranlagt. In dem Genre des Melodic Death Metal sind sie wesentlich bester aufgehoben und sollten ihre Zelte auch zukünftig dort aufgeschlagen! Fans von klassischen Death Metal werden hier nur bedingt ihren Spaß haben.
DEVOTION – THE HARROWING
Fazit
Orientaler, melodischer Todesschlaf als beste Einschlafhilfe