Ich habe beschlossen als guten Vorsatz für das neue Jahr mich nicht mehr zu fragen ob nun nahezu jeder Musiker, der mal in einer Band gespielt hat, auch noch ein Soloalbum veröffentlichen muss. Wobei man bei Andy Susemihl erwähnen muss, dass er eigentlich ein musikalischer Herumtreiber ist, der mit zahlreichen Granden, wie Ozzy, Deep Purple oder Lita Ford die Bühne geteilt hat und sich seine Meriten bei Sinner und U.D.O. verdient hat. Weiter hat er Songs für andere Künstler geschrieben und sich auch als Produzent versucht, also ein rundum gebildeter Musiker. So unterstützten ihn selbstverständlich auch seine Weggefährten bei diesem Projekt, wobei ich Peter Baltes (ex-Accept) und Francesco Jovino (Jorn) erwähnen möchte.
Von daher gehe ich ganz unbefangen an die Scheibe von Andy Susemihl und höre mich zweimal am Stück durch „Aliennation“ um festzustellen, dass mir vor allem der erste Teil richtig gut gefällt. Nach dem etwas härteren Einstieg folgen drei, vier Songs, die eher Rock denn Metal sind, einfach gute Unterhaltung bieten, mich beim Refrain zum Mitsingen verleiten und beste Laune hervorrufen. Was will ich denn mehr in heutiger Zeit? Im zweiten Abschnitt wird es etwas belangloser, aber nicht so schlecht, dass man wegdrücken möchte. Von daher bietet dieses Solowerk gute, zeitlose Songs, die auch ein Stück weit nachhaltig von Interesse bleiben, denn ich ertappe mich, wie ich „Aliennation“ immer wieder in den Player lege und die erste Hälfte der Scheibe abfeiere.