GLÄDJEKÄLLOR ist ein schwedisches Ein-MannProjekt. Hinter diesem Namen versteckt sich der Musiker C.L. der sich demzufolge auch um jegliche Musik und den Gesang kümmert. Das Debüt von GLÄDJEKÄLLOR liegt schon satte 10 Jahre zurück, in der Zwischenzeit bis zum neuen Album gab es lediglich ein paar Singles und Split Veröffentlichungen. Nun liegt „Jesuskomplex“ vor, und so richtig einsortieren kann ich das Album nicht wirklich. Im Pressetext und auch im Internet wird von Black Metal bis hin zu Depressive Black Metal gesprochen. Das trifft aber nur auf drei Songs zu, nämlich „Äkarp“, „Inkognito“ und „Förgätmigej“. Die restlichen 6 Stücke sind eine Mischung aus Folk Songs, Klangcollagen, gesprochenen Passagen und tatsächlich auch elektronischen Samples. Ideenarmut kann man GLÄDJEKÄLLOR also nicht vorwerfen, und mutig ist das Ganze sowieso. Vor allem dann, wenn Tausendsassa C.L. mit klarer Stimme singt. Diese leiert phasenweise, was den ansonsten gute Eindruck gerade der „Balladen“ etwas schmälert, da musikalisch vieles richtig gemacht wird und eine gute Atmosphäre erzeugt wird. Der Gegensatz, die drei oben erwähnten Black Metal Nummern, bewegen sich auch „nur“ im oberen Midtempo. Wer Bock auf Highspeed Geknüppel hat wird hier bitter enttäuscht. Auch gesanglich steht das tiefe Gebelle C.L. besser zu Gesicht als die klaren Passagen.
Richtig Sinn ergibt die ganze Nummer wenn einem die Information vorliegt, dass C.L. hier ein „persönliches Album“ abliefert, das uns „in Licht und Dunkelheit führen soll“, und dass der Herr Musiker uns damit zeigen möchte, wie „er seine Dämonen loswerden will“.
Etwas erschwerend ist weiterhin die Tatsache, dass alle Lyrics in schwedisch gehalten sind, was den Effekt des etwas schiefen Klargesangs noch verstärkt.
Auch ist die Produktion für meinen Geschmack ein wenig zu dünn geraten. Das mag zwar zu den wenigen Black Metal Nummern passen, aber gerade bei den atmosphärischen Klängen hätte etwas mehr Punch den Songs gut getan.
So ganz klar ist es mir nicht, wen GLÄDJEKÄLLOR mit ihrer Musik erreichen wollen. Echte Black Metal Freaks werden das Album ablehnen wegen mangelnder Aggressivität. Andre Freunde der eher seichteren Folk Klänge werden die drei Metal Nummern nicht mögen. Ein schwieriger Weg, den die Ein Mann Kapelle hier eingeschlagen hat.
GLÄDEJEKÄLLOR – JESUSKOMPLEX
Fazit
Nicht Fisch, nicht Fleisch, auch wenn ich Respekt davor habe, dass der Musiker ein persönliches Album mit höchst verschiedenen Musikstilen veröffentlicht.