Fast genau ein Jahr ist es her, dass Mikael Erlandsson seine Nachfolgeband von Last Autumn`s Dream mit dem selbstbetitelten Debüt „Autumn`s Child“ präsentierte. Dieses Album wurde auch in der Fachpresse (auch von uns) allseits gelobt, aber das war vorher genauso bei Last Autumn`s Dream der Fall, und zwar mit allen 14 Platten! Nun also Scheiblette Nummer Zwo, die mit dem fast gleichen Line-Up aufwartet, lediglich Keyboarder Jona Tee (H.E.A.T.) hat sich verabschiedet, leistet aber bei zwei Tracks noch freundschaftliche Dienste in Form von Solos. Dessen Tastenarbeit wurde übrigens vom Frontmann selbst übernommen, der das auch draufhat.
Musikalisch hat sich freilich im Vergleich zum genannten Erstling nichts verändert, was Gottlob jedoch auch nicht zu erwarten war. Melodischer AOR, der mittels einiger dunkler Riffs am Hardrock britischer Prägung kratzt, ist weiterhin Trumpf. Durch die sehr angenehme Singstimme Erlandssons in Verbindung mit dessen stilsicheren Arrangements entstanden elf neue Lieder, die sowohl an Eingängigkeit als auch beim Mitwipp-Faktor nichts vermissen lassen. So gibt es gar ein paar echte Hits, die in jedem Rock-Radio gut ins Repertoire passen würden, wie etwa „Don`t Say It`s Love“ oder „Dream Of America“. Balladen gehören logischerweise ebenfalls in den Songreigen, auch wenn es vor allem bei „Don`t Ever Leave Me“ vielleicht eine Spur zu pathetisch wird. Dabei erinnert mich „A Tear From The Sky“ stilistisch sogar an Styx und die großen Chöre klingen bei diesem Lied echt bombastisch. Aber ich möchte an dieser Stelle auch Gitarrist Pontus Åkesson (Moon Safari) ausdrücklich loben, seine Solos und Riffs heben die meisten Songs auf ein sehr hohes Niveau. So dürfen sich alle Freunde des melodischen Hardrocks/AOR hier pudelwohl fühlen, wenn auch das ganz hohe Level von Eclipse oder W.E.T. nicht ganz erreicht werden kann.