Whitesnake-Klampfer Joel Hoekstra hat sich ganze sechs Jahre Zeit gelassen, um das zweite Album unter eigener Flagge plus der Zahl 13 aufzunehmen. Teilten sich beim Debüt noch Russel Allen (Symphony X) und Jeff Scott Soto (u.a. W.E.T., Talisman, Sons Of Apollo) das Gesangs-Mikro, darf Russel Allen jetzt alleine ran., währen Jeff leider nur alle Backings gesungen hat. Dass Allen singen kann, wissen wir nicht erst seit der Auftragsarbeit vom Italo-Label Frontiers zusammen mit Jorn Lande (Allen/Lande). So laufen die Fäden erneut beim genannten Label zusammen, was in mir den Verdacht eines erneuten Auftrags des Plattenfirma Chefs weckt. Und das meine ich vielen der elf neuen Songs auch anzuhören. Beginnt der Opener „Finish Line“ noch vielversprechend mit einem Riffing, dass frappierend an Dio erinnert, klingt der Rest des Liedes wie auch das Folgende irgendwie seelenlos.
Das gilt dann auch für die Stimme Allens, die zumindest für meinen Geschmack für Prog Metal bei seiner Stamm-Band bestens geeignet ist, jedoch beim viel melodischeren, oft vom Blues orientierten Classic Hardrock nicht so gut funktionieren mag. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit von „Running Game“ und vielleicht auch eine Frage des persönlichen Geschmacks, denn es gibt zugegebenermaßen ganz sicher schlechtere Röhren. Denn die Scheibe klingt in meinen Ohren insgesamt „nur“ ordentlich, ohne zu glänzen. Da ist nichts Außergewöhnliches, was ich von Könnern wie Hoekstra sowie den hochdekorierten weiteren Protangonisten wie Drummer Vinny Appice oder Basser Tony Franklin, erwarten dürfte und ja, bestimmt auch sollte!
Diesen Gesamteindruck rettet dann leider auch der überraschende und wirklich gute akustische Titeltrack als Rausschmeißer nicht.