Ist der gegenwärtige Zustand in der weiten Welt zufriedenstellend ? Viele, die durch den verhängten Lockdown Tag für Tag zuhause abhängen müssen und dabei ein Tag dem Anderen gleicht. Zwischen Bett und Couch und evtl dem Schreibtisch seinen Standpunkt zu wechseln, ist dann der eintönige Höhepunkte des Tages. Netflix und Co sind mittlerweile unzählige Male durchforstet und die Nachrichten frustrieren mehr, als das sie einen informieren. Die Monotonie der Tristes kann jeden vorhandenen Antrieb, der im laufe der Zeit irgendwann abhanden kommt, stellt selbst die notwendigsten Handlungen, wie Geschirr spülen oder eine Mahlzeit zusammenstellen, einen vor eine große Herausforderung. Man wird aufgrund von ausbleibenden Aktivitäten träge. Und der innerliche Frust steigt.
Oft bleibt, neben Bücher lesen nur das Internet als ein gern genommener Rückzugsort. Und hier tummeln sich die ungeahnten Möglichkeiten, zumindest für ein paar Stunden seinem negativen Gedankenkreislauf zu entkommen. Musik ist nicht umsonst die beste Medizin. Ist ist immer für einen da und hält einen mental in Trab. Wenn schon keine Konzerte oder Festivals stattfinden, dann ist dies der beste Ort seinen angestauten Frust freien Lauf zu lassen. Insbesondere harte Musik lebt davon, dass die intensiven Klänge ihre Sporen in die Seiten eurer Gehirne tritt und es dazu zwingt, den süßen, süßen Endorphinrausch auszulösen, den wir alle brauchen. Durch den entfachten Ansporn endlich sich aufzuraffen, in der Küche den Geschirrberg abzuwaschen oder das dreckige Fenster zu säubern, welches schon lange keinen Putzlappen mehr zu Gesicht bekommen hat, welches als einzige Sicht auf eine Welt fungiert, die genauso festsitzt wie man selbst. Hier gilt die Formel, je schwerer die Beschallung ausfällt, des so intensiver der Genussmoment.
„Methods of Human Disposal“ schlagen genau in diese intensive Kerbe. Der Tod lauert an jeder Ecke und schlägt gnadenlos zu, wenn sich ihn die Gelegenheit bietet uns von dem irdischen Leid zu erlösen. Genauso erbarmungslos kloppen uns GRAVESEND 27 Minuten in die Fresse. Der Schattenseiten der amerikanischen Großstädte, mit all seinem Abschaum und Elend, wird von den New Yorker Trio brutal verarbeitet und spiegelt sich durchweg in ihren Grindcore-lastigen Tracks wieder. Wie AGATHOCLES aus Belgien sind GRAVESEND große Fans davon, ungefähr 10 verschiedene Riffs in sehr kurzer Zeit zu stopfen, während ihr Sound und Stil eher einer ähm, grindigeren Version von TRENCHGRINDER entsprechen. „Methods Of Human Disposal“ ist ein akustisches Manifest von urbaner Plage und Ekel. Es spiegelt alles Übel der Schattenseite in unserer Gesellschaft wieder. Hier wird die gesamte Palette von nackter Gewalt, sozialer Ächtung, und dem harten Überleben auf der Strasse in die Textzeilen gemeißelt. Die Aggressivität die dabei entsteht produziert das Bild, als wenn ein Pschopath, die nebel behangenden dunklen Seitenstraßen einer Großstadt durchkämmt. Wie eine menschliche Bestie, die immer wieder auf der Suche nach dem nächste Opfer ist….!!