Es gibt Filme, die nicht dem Mainstream entsprechen. Es gibt Filme die absolut Arthouse sind, und es gibt Filme wie „Jesus Shows You the Way to the Highway“ von Miguel Llanso. Das beginnt bereits bei der Nennung der Produktionsländer die da wären: Großbritannien, Spanien, Estland, Lettland, Rumänien und Äthiopien. Dazu kommt, das sämtliche Darsteller hier völlig unbekannt sind, und man zur Handlung auch nur rudimentär etwas sagen kann. Wir befinden uns in der Zukunft. CIA Agent Gagano will mit seiner Frau ein eigenes Geschäft eröffnen, und seinen Job an den Nagel hängen. Just zu diesem Zeitpunkt müssen er und sein Partner Palmer an einen ganz speziellen Auftrag ran! Das Computervirus Sowjetunion greift an, und die beiden sollen ins virtuelle Beta-Äthiopien um dies zu stoppen. Dort wird Gagano jedoch gefangen, und muss fortan nicht nur um sein Leben bangen, sondern auch einen Ausweg finden, oder gibt es den überhaupt? Gibt es überhaupt irgendwas von all dem?
Die Fragen sind bei „Jesus Shows You the Way to the Highway“ vor allem eines: Berechtigt. Was Llanso hier im Low Budget Bereich abgeliefert hat, ist wahrlich ein Novum an Film. Optisch und vom ganzen Setting her erinnert das Ganze rudimentär an die 70er und 80er, inklusive Sound und Effekten die teils eben an die alten Videospiele erinnern. Die Synchronstimmen aller Rollen wurden von zwei (!!!) Männern eingesprochen, die Kämpfe wiederum sind teils ganz ordentlich choreographiert. Nach Sinn oder Unsinn darf man hier nicht fragen, wenn der Held ein kleinwüchsiger und körperlich behinderter aus Äthiopien ist, ein koksender Batman im 60er Jahre-Strampler rumhüpft und Jesus ein kämpfender Hippie ist. Dazu kommen fliegenartige Aliens, sprechende Pappmasken von Robert Redford, Richard Prior und Stalin, sowie Stop-Motion Effekte und wer weiß was noch alles. Kurzum: Langweilig wird es hier nicht, aber eben auch anstrengend für den Zuschauer, da man hier nicht auf eine Auflösung der Geschichte hoffen braucht. Was man mit „Jesus Shows You the Way to the Highway“ aber kriegt ist definitiv ein kruder LSD-Trip im Spielfilmformat, was man so wohl nie wieder sehen wird, und sich auch nicht kategorisieren lässt! Wer auf filmische Experimente steht, sollte also mal einen Blick riskieren! Im Bonusmaterial findet sich ein Booklet, Kurzfilme und ein Audiokommentar.
